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Zürich: Toter Mann fährt sechs Stunden lang im Tram mit

Zürich: Toter Mann fährt sechs Stunden lang im Tram mit

Ein Toter Mann fuhr während mehreren Stunden in einem Zürcher Tram der Linie 2 mit, ohne dass dem Tramchauffeur oder Passagieren etwas auffiel!

Der 64-jährige P.* starb am Montag in einem Tram. Laut seinem Sohn D.* erlitt er einen Herzstillstand, kurz nachdem er bei der Haltestelle Micafil in Zürich-Altstetten ins Tram der Linie 2 eingestiegen war. Bemerkt hat es niemand: «Weder dem Tramchauffeur noch den anderen Passagieren fiel etwas auf. Mein Vater fuhr rund sechs Stunden im Tram mit», sagt der 40-Jährige.

Der Vorfall sorgt für viel Betroffenheit – etwa auch bei Tanja Walliser vom Projekt «Empathie Stadt Zürich». «Mich nimmt dieser Vorfall sehr mit. Ich bin tief betroffen», sagt sie. Mit dem Finger auf jemanden zeigen, will sie nicht. «Es ist verführerisch zu denken: Das wäre mir sicher nicht passiert, ich hätte sofort geholfen.» Ein Trugschluss, so Walliser. «Verschiedene Gründe führen dazu, dass wir in solchen Situationen wegschauen: Stress, Überforderung oder Angst.» So habe man weniger Kapazität für Einfühlungsvermögen und sei weniger hilfsbereit. «Dieser Vorfall kann für uns alle ein Moment sein, um innezuhalten und uns zu fragen, wann wir selber nicht so präsent und empathisch waren, wie wir es vielleicht gerne gewesen wären, und uns zu freuen über die Momente, in den wir es waren.»

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20min.ch / 25.06.2021 - 09:42:22