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«Wo ist der Vater von Ylenia?»

SG/AI. Die Suche nach der verschwundenen Ylenia läuft. An einer Pressekonferenz am Donnerstag informierte die Polizei über den Stand der Ermittlungen. Wir haben nochmals alle Fakten aufgeführt.

Seit Dienstag wird in Appenzell die fünfeinhalbjährige Ylenia Lenhard vermisst. Das blonde Mädchen wurde zuletzt beim Verlassen des Hallenbades in Appenzell gesehen.

Ebenfalls am Dienstag wurde in Oberbüren ein 46-jähriger Mann von einem 67-jährigen Schweizer angeschossen. Der Täter richtete sich anschliessend selber.

Selbstmörder wohnte früher hier
Laut Angaben der Kantonspolizei handelt es sich beim Selbstmörder um einen Schweizer, der für längere Zeit in Spanien wohnhaft war. Wie lange er dort wohnte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Fakt ist, dass er vor wenigen Wochen in die Schweiz eingereist ist.

Er habe früher in der weiteren Region der Ostschweiz gewohnt. Der 67-jährige war verheiratet und hat Angehörige in Spanien. Weitere Auskünfte wollte die Polizei in diesem Zusammenhang nicht geben, da noch nicht alle Angehörigen informiert seien.

Zwei Waffen im Spiel
Die Polizei geht davon aus, dass der 67-Jährige im Wald möglicherweise vom 46-Jährigen überrascht wurde. Nach einem kurzen belanglosen Gespräch feuerte er mehrere Schüsse ab. Das wirft Fragen auf, denn die Waffe, mit welcher er sich anschliessend selber richtete, lässt keine schnelle Schussabfolge zu. Daher geht die Polizei davon aus, dass zwei Waffen im Spiel waren.

Der 46-jährige gibt anschliessend an, im Wald einen weissen Renault Kastenwagen gesehen zu haben. Ein solcher wurde auch in der Nähe des Hallenbades gesehen, wo Ylenia zuletzt gesichtet wurde.

Alleinerziehende Mutter
Auf die Frage, ob es eine Verbindung zwischen dem 67-Jährigen und Ylenia gebe, antwortete Bruno Fehr, Chef der Kriminalpolizei der Kapo SG an der Medienkonferenz wie folgt: «Wir haben absolut keine Anhaltspunkte, dass eine Beziehung zur Familie bestand.»

Ausgewichen ist Andreas Künzli, Polizeikommandant der Kapo AI, auf die Frage, wo sich der Vater des Mädchens befindet: «Die Mutter ist Alleinerziehend», so seine knappe Antwort. Ermittelt werde nicht gegen einen Vater.

Polizei sucht Hinweise zum Renault
Der 67-jährige Schweizer war unterwegs mit einem weissen Renault Kastenwagen, an dem spanische Schilder montiert waren.

Die Polizei bittet dringend um Hinweise, ob der weisse Renault Kastenwagen am Dienstag, 31. Juli, in der Zeit zwischen 9 und 14 Uhr im Raum Appenzell, St.Gallen, Wil gesehen worden oder aufgefallen ist. Auch Feststellungen über das Fahrzeug und dessen Lenker in der Zeit davor interessiert die Polizei.

Entsprechende Hinweise sind dringend erbeten an das Polizeikommando St.Gallen, Telefon 071 229 49 49 oder an das Polizeikommando Appenzell Innerrhoden, Telefon 071 788 97 00.

Bilder von der Pressekonferenz


Der zeitliche Ablauf

Dienstag, 31. Juli, 11.57 Uhr:
Die in Appenzell wohnhafte fünfeinhalb-jährige Ylenia Lenhard wird als vermisst gemeldet.

Dienstag, 31. Juli, 13.15 Uhr:
Ein 67-jähriger Schweizer feuert im Bürerwald bei Oberbüren mehrere Schüsse auf einen 46-jährigen Mann ab. Der 46-Jährige kann flüchten und wird später ins Spital eingeliefert. Seine Verletzungen sind nicht lebensgefährlicher Natur. Die Polizei sucht nach einem weissen Kastenwagen der Marke Renault.

Dienstag, 31. Juli, nach 18 Uhr:
Die Polizei setzt bei der Suche nach Ylenia Bluthunde ein. 35 Personen der Feuerwehr und 10 Polizisten suchen das Wohnquartier der Familie Lenhard ab.

Dienstag, 31. Juli, abends:
Die Polizei findet das Fahrzeug im Billwilerwald (Oberbüren) verlassen und verschlossen auf.

Dienstag, 31. Juli, kurz vor 24 Uhr:
Die Suche nach Ylenia wird abgebrochen.

Mittwoch, 1. August, morgens:
Mit Tauchern werden die beiden Wasserfälle abgesucht.

Mittwoch, 1. August, morgens:
Die Ermittler finden in der Gemeinde Oberbüren, unweit des Tatorts im Billwilerwald, die Leiche des 67-jährigen Schweizers. Dieser hatte sich mit einem Schuss in den Kopf das Leben genommen.

Mittwoch, 1. August, morgens:
Beim Wegkreuz, Billwil, werden unter anderem der Rucksack und der Helm von Ylenia gefunden. Im Bürerwald findet man mit Hilfe von Bluthunden das Kick-Board des Mädchens.

Donnerstag, 2. August:
Das Gebiet in Oberbüren wird mit einer «Menschenkette» abgesucht. Bisher fehlt von der fünfeinhalb-jährigen Ylenia jede Spur.


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Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 02.08.2007 - 15:54:00