• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Wetternews: Siehst du in die Ferne nicht, sind die Partikel ziemlich dicht

Wie im Tweet von heute Morgen, machen wir mit den hauseigenen „Meteorologen-Weisheiten“ weiter. Wie im Titel besagt, geht es um die Fernsicht. Wer den Wetterbericht gelesen hat, weiss, dass oberhalb von 1000 Metern gute Fernsicht herrscht.

Sicherlich fragen sich einige: „wie kommt’s, dass es weiter oben besser ist?“.


Bekanntlich ist das Wetter heute ja vom Hochdruck bestimmt. In der untenstehenden Grafik haben wir die Hochdruckbrücke (wenn sich zwei Hochdruckgebiete miteinander verbinden) dargestellt.


Druckverteilung über Europa. Ein Hoch über dem nahen Atlantik hat sich mit einem Hoch über Osteuropa brückenartig verbunden. (MeteoSchweiz)


Nun müssen wir die Subsidenz thematisieren, damit wir die verschiedenen Fernsichten in den unteren und den oberen Luftschichten verstehen können. Subsidenz steht für das grossräumige Absinken der Luftmasse in einem Hochdruckgebiet. Bei dieser Absinkbewegung erwärmt sich die Luftmasse, in der bodennahen Schicht bleibt jedoch eine winterliche, kalte Grundschicht zurück. Dies kommt daher, dass im Hoch meist relativ windschwache Verhältnisse vorzufinden sind und sich die deutlich schwerere Kaltluft ungestört bodennah ansammeln kann.

Diese Kaltluft bleibt dann oft über mehrere Tage liegen und wird angereichert mit Aerosolen. Die gängigsten darunter sind Russ durch Verbrennung und aufgewirbelter Mineralstaub, es tragen aber viele weitere Quellen (https://www.meteoschweiz.admin.ch/wetter/wetter-und-klima-von-a-bis-z/aerosole.html) zum Partikeleintrag in die Atmosphäre bei. An diesen Aerosolen lagert sich das Wasser der Atmosphäre bevorzugt ab und bildet kleine Tröpfchen. In der Regel bildet sich dann eine Wolke (am Boden aufliegend wäre es Nebel). In relativ trockenen Verhältnissen, so wie im jetzigen Hochdruckgebiet, reicht dies aber meist nur für Dunst. Man unterscheidet dazu noch zwischen trockenem und feuchtem Dunst. Ersteres definiert sich über eine Sichtweite von 1 bis kleiner 15 km und einer Luftfeuchte kleiner 75%. Bei feuchtem Dunst ist die Luftfeuchtigkeit 75% oder grösser.


In der Grafik ist oben die Relative Feuchtigkeit und unten die Sichtweite von heute Vormittag dargestellt. Ersichtlich ist, dass über weiten Teilen des Mittellandes feuchter Dunst lag. (MeteoSchweiz)


Kurz nach Sonnenaufgang am Flughafen Zürich. Eine dunstige Grundschicht lässt in der Ferne jede weitere Wald- und Hügelkette zunehmend verblassen. Horizontale Sichtweite bei der Aufnahme: 4000 Meter. (Bruno Kunz)


Blick vom Säntis in Richtung Bündnerland heute Vormittag. Die rund 108 km entfernte Bernina – Gruppe ist gut erkennbar. (www.roundshot.com)


So manche unter Ihnen denken sich nun wahrscheinlich: „schön und gut, aber ich habe schon klarere Tage in den Bergen erlebt“. Da haben Sie auch recht. Denn heute ist auch noch etwas Saharastaub in der Atmosphäre. Wer genau hinschaut erkennt im obigen Bild den rötlichen Schimmer am Horizont. Somit sind also auch die Schichten oberhalb der Grundschicht nicht glasklar.


Die Rückwärtstrajektorien mit Ankunft heute um 09 UTC über dem Säntis zeigen, dass die Luftmassen vorgängig relativ bodennah über die nordöstliche Sahara zogen. (MeteoSchweiz)


Titelbild: Strahlend blauer Himmel über Sion. Die durch Aerosole belastete Grundschicht ist erkennbar.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Siehst du in die Ferne nicht, sind die Partikel ziemlich dicht. – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

Schweiz / 09.02.2023 - 20:18:14