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Wetternews Schweiz: Polarluft

Mit Neuschnee und nächtlichen Aufklarungen sank die Temperatur bis heute Morgen regional in den zweistelligen Minusbereich. In diesen Gebieten war es damit eine der bisher kältesten Nächte des laufenden Winters.

Zum Teil muss man auch länger zurückgehen, um noch kältere Nächte zu finden.

Die in der Nacht auf heute Donnerstag eingeflossene Kaltluft hatte ihren Ursprungsort weit im Norden in polaren Regionen.


Herkunft der Luftmasse, die heute Morgen auf der Alpennordseite lag. Vor rund fünf Tagen lag die Luft noch weit im Norden in polaren Regionen um Grönland bzw. über dem arktischen Ozean. (NOAA Hisplit)


Auf dem Weg zum Alpenraum wurde die Polarluft etwas modifiziert und mit Feuchtigkeit beladen. Diese verlor sie gestern besonders am Alpennordhang wieder in Form von Schneefall. Die Feuchtezufuhr liess allerdings in der Nacht auf heute nach, sodass einerseits die Schneefälle stoppten und andererseits die Bewölkung zumindest regional auflockerte.


Neuschneesummen in Zentimetern der vergangenen 24 Stunden bis am Morgen des 19.1.2023. Insbesondere der Alpennordhang mit einem Maximum in den Fribourgern Voralpen wurden recht gut mit Neuschnee bedient. (MeteoSchweiz)


Als Schneefan konnte man durchaus neidisch werden ob der stattlichen Neuschneemenge in La Roche FR oberhalb des Lac de la Gruyère. Bild von heute Morgen. (Foto: Meteomeldungen/App)


Letzteres geschah besonders in westlicheren Landesteilen. Wenig überraschend wurden dort vielerorts die tiefsten Temperaturen der vergangenen Nacht gemessen (bezogen auf die Niederungen). Manche Messstation verzeichnete gar die kälteste Nacht des laufenden Winters.


Tiefsttemperaturen der Nacht vom 18. auf den 19.1.2023 (MeteoSchweiz)


Rekordverdächtig sind diese teils zweistelligen Minustemperaturen bei Weitem nicht. Allerdings zeigt sich, dass man teils bis zu fünf Jahre zurückblättern muss, um noch kältere Nächte zu finden. So beispielsweise in Thun oder in Bern / Zollikofen. Die Station in Villars-Tiercelin VD verzeichnete sogar einen neuen „Rekord“ in der Statistik der tiefsten Tagestemperatur. Im gleichen Atemzug muss allerdings erwähnt werden, dass es dort erst seit April 2014 eine Temperaturmessung gibt.


Morgenstimmung in Saanen BE (Foto: Meteomeldungen/App)


Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei einigen Gipfelstationen. Letztmals kälter war es grob formuliert vor rund zwei bis fünf Jahren.


Monats-Tiefsttemperaturen der letzten ca. fünf Jahre an ausgewählten Gipfelstationen. Für den Januar 2023 sind nur Daten bis und mit dem 18. Januar berücksichtigt (MeteoSchweiz)


Die aktuelle Kältephase hat ihren Höhenpunkt mit dem heutigen Tag allerdings noch nicht erreicht, zumindest nicht in den Niederungen. Zum einen könnte die folgende Nacht kälter werden, insbesondere dort, wo es vergangene Nacht oft noch bewölkt war.

Zum anderen erreicht in den kommenden Tagen nochmals um ein paar Grad kältere Luftmasse die Alpennordseite. Damit dürfte die Tageshöchsttemperatur ziemlich verbreitet unter oder knapp unter dem Gefrierpunkt zu liegen kommen, wie dies heute bereits regional der Fall war. Somit dürften in den nächsten Tagen weitere dazukommen. Durchschnittlich gibt es in der Deutschschweiz in einem ganzen Januar etwa 5 bis 8 Tage.


Höchsttemperaturen am 19.1.2023 bis 16 Uhr. Regional reichte es bereits heute für einen Eistag, vor allem dort, wo die Minimaltemperatur sehr tief war. (MeteoSchweiz)


Klima Normwert Eistage: Applikation Normwerte pro Messgrösse (unter Parameter «Eistage» und unter Normperiode «1991-2020» auswählen)

Titelbild: Frisch verschneite Landschaft oberhalb von Blonay VD. In der Region wurden heute Morgen um 20 cm Neuschnee gemessen, in den letzten drei Tagen wurden teils mehr als einen halben Meter Neuschnee registriert.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Polarluft – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

Schweiz / 19.01.2023 - 18:00:53