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Wetternews: Der Hochnebel an der Schwelle zwischen Regen- und Schneemacher

Die Knacknuss für heute war, ob aus dem Hochnebel Nieselregen oder Schnee fällt. Ausschlaggebend dafür ist die Temperatur. Damit Schnee entstehen kann, muss die Temperatur im Hochnebel deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen.

Einen klar definierten Schwellenwert gibt es jedoch nicht. Liegt die Temperatur wie heute im Übergangsbereich, ist sowohl Nieselregen wie Schnee möglich.

Wasser gefriert bei 0 Grad, so haben wir das in der Schule gelernt. Dies stimmt auch im Alltag, in Wolken sieht das aber anders aus. Die feinen Wassertröpfchen, aus denen die Wolken bestehen, gefrieren erst bei deutlich tieferen Temperaturen. Aus diesem Grund müssen Schneewolken einiges kälter sein als 0 Grad: Erst wenn zumindest ein Teil der Tröpfchen zu winzigen Eiskristallen gefriert, kann die Bildung von Schneeflocken beginnen.


Für Raureif an den Bäumen ist der Hochnebel kalt genug, aber ob es auch für Schneefall reicht? (Quelle: Roundshot La Robella)


Je reiner das Wasser, desto später gefriert es

Als Schwellenwert, ab dem Schneeflocken entstehen können, gelten -10 Grad. Etwa ab diesem Schwellenwert gefrieren Wolkentröpfchen. Wobei der genaue Wert von ihrer Reinheit abhängt. Je reiner ein Tröpfchen ist, desto tiefer muss die Temperatur sein. Verunreinigungen in Form vom winzigen Partikeln (Aerosole) dagegen können als Starthilfe für das Gefrieren wirken. Dies ist auch der Grund, wieso bei Hochnebel manchmal lokal Industrieschnee fällt: Eigentlich wäre der Hochnebel nicht kalt genug, um Schnee zu produzieren, aber die Aerosole der Industrie „helfen“ den Tröpfchen, zu gefrieren.

Aus diesem Grund kommen wir Meteorologinnen und Meteorologen immer etwas ins Schwitzen, wenn die Temperatur des Hochnebels um diese -10 Grad liegt. Fällt nun Schnee oder Nieselregen?


Je nach Reinheit der Hochnebelluft kann sich Schnee auch schon bei weniger tiefen Temperaturen bilden. (Quelle: Roundshot Felsenegg)


Es gab sowohl Schnee wie Nieselregen

Heute ist genau so ein Fall: Der Hochnebel ist mit rund -8 Grad noch knapp über dem Schwellenwert, was etwas mehr für Nieselregen als für Schnee spricht. In der Tat erreichten uns heute zuerst auch Meldungen über Nieselregen. Im Laufe des Tages kühlte der Hochnebel etwas ab und so schneite es gebietsweise. Dass heute also beide Niederschlagsformen beobachtet wurden, hängt damit zusammen, dass sowohl die Temperatur wie auch die „Reinheit“ des Hochnebels zeitlich und räumlich variierten.

Rutschige Strassen

Sollte in Ihrer Region der Niederschlag als Nieselregen fallen, dann ist Vorsicht auf den Strassen angesagt. Bei Temperaturen um 0 Grad kann der Nieselregen auf den Strassen rasch zu einer heimtückisch rutschigen Schicht gefrieren.

Titelbild: Von oben schön und im Inneren interessant. Der Hochnebel kann je nach Bedingungen Nieselregen oder auch Schnee produzieren.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Der Hochnebel an der Schwelle zwischen Regen- und Schneemacher – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Roundshot Rigi

Schweiz / 26.01.2023 - 17:43:15