• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Wetter-Schweiz: Siebenschläfertag


Heute ist es wieder so weit, heute, am 27.6. ist Siebenschläfertag. Und die Bauernregel dazu wird wohl den meisten Leserinnen und Leser bekannt sein: „Wie das Wetter am Siebenschläfertag, das Wetter sieben Wochen bleiben mag.“

Und dieses Jahr scheint der Siebenschläfer tatsächlich nicht völlig unrecht zu haben.

Wetter heute

Zuerst wollen wir nun aber wissen, wie das Wetter denn heute, am Siebenschläfertag war.

Eingelagert in eine Südwestströmung erstreckte sich eine Frontalzone von Spanien über Frankreich bis nach Dänemark. Die beinahe strömungsparallelle Front verlagerte sich nur sehr langsam ostwärt. Vor der Front konnten sich bereits in der Nacht auf heute über Frankreich einige Gewitter bilden, welche auch am Jura und dem Hochrhein entlang zogen. Und dieses Gewitter hatte es in sich: Es brachte an der Station Fahy in der Ajoie 20.5 mm innerhalb von 10 Minuten, was einem neuen 10-Minuten-Rekord entspricht. Aus der Region Basel erreichten uns diverse Hagelmeldungen, welche Hagel von bis zu 5 cm zeigen. Weiter ostwärts generierte das Gewitter an der Station Schaffhausen eine Windböe von 49 kt resp. 90 km/h.


Oben: Blitze zwischen 21 und 03 UTC (gelb), darunter die die 6h-Niederschlagsakkumulation (blaue Flächen). Unten: Hagelmeldungen aus der Meteoapp aus Wahlen b. Laufen (links) und Aesch BL (rechts). Die rote Linie ist die Landesgrenze


Heute Vormittag streiften dann noch weitere Schauer und Gewitter den Jura. Und von der Westschweiz bis zum Berner Oberland und der Zentralschweiz war es teilweise bewölkt.


Stimmungsbild aus Estavayer le lac. Quelle: Meteomeldung/App


Temperatur an den Messstationen um 10 UTC


Gegen Osten hin war es bereits ab dem Morgen meist sonnig, über den Alpen wehte eine schwache Föhnströmung. So etablierte sich bis zur Mittagszeit ein recht markanter Temperaturgradient zwischen der Nordwestschweiz und dem Bündnerland: Die Station Fahy meldete um 10 UTC resp. 12 Uhr Lokalzeit eine Temperatur von 15 Grad, während in Thusis (mit Föhnunterstützung) die 30-Grad-Marke überschritten wurde.


Sonniges Bündnerland wie die Meteomeldung aus Untervaz GR via App bestätigt.


Am Nachmittag floss weiter kühlere Luft aus Nordwesten zur Alpennordseite, was die Gewitterbildung in den Abendstunden hemmen dürfte. Im Osten hingegen konnte die Luft noch mit viel Sonne aufgeheizt werden, wodurch hier das Potential für Gewitter grösser ist. Wo sich Gewitter im Laufe des Nachmittags und Abend bilden, wird sich nach Redaktionsschluss zeigen.

Blockierendes Hoch über dem Nordosten Europas

Nun aber zurück zum Siebenschläfer: Bleibt das Wetter jetzt sieben Wochen so wie heute? Für die Beantwortung dieser Frage schauen wir uns die Wetterlage anhand der 300-hPa-Druckfläche, also anhand der Druckverteilung auf rund 9500 Meter, an.


Isohypsen der 300-hPa-Druckfläche (schwarze Linien) und Windgeschwindigkeit in dieser Höhe (farbige Flächen, wobei nur Geschwindigkeiten von mehr als 60 kt eingefärbt werden.)
Modelldaten aus dem europäischen Modell IFS


Wie auch im gestrigen Blog beschrieben, liegt ein beständiger, weit gegen Süden ausgreifender Trog über Westeuropa. Dieser erstreckt sich vom Nordmeer und Island bis nach Spanien. Im Osten hingegen befindet sich ein grossräumiges Hoch, welches vom Mittelmeer bis nach Finnland reicht. Und genau dieser sogenannte Hochdruckrücken ist es, welcher sehr beständig ist und das propagieren der Tiefs und Tröge gegen Osten verhindert. Und folglich bleibt die grossräumige Verteilung der Hochs und Tiefs bestehen und verändert sich nur wenig.


Die Animation der 300-hPa-Isohypsen zwischen Montag, 27.6.22, 00 UTC und Montag, 4.7.2022, 00 UTC zeigt ein beständiger Trog über Westeuropa und ein beständiger Rücken über Osteuropa.


Die Schweiz verbleibt also in seiner Position am östlichen Rand des Troges (auf der sogenannten Trogvorderseite) in südwestlicher Strömung. Und wie das bereits gestern sehr schön beschrieben wurde, bleibt das Wetter beständig unbeständig. Für die nächsten sieben Wochen? Zumindest in der kommenden Woche ändert sich wie gezeigt wenig am grossräumigen Stömungsmuster. Was die folgenden 6 Wochen bringen (und ob der Siebenschläfer recht hat), wird sich zeigen.

Titelbild: Das schöne Stimmungsbild aus Onnens VD am Neuenburgersee zeigt die heute Vormittag aus Westen herankommenden Schauer.

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldung/App


Melden Sie sich hier bei der Facebook-Kantonsgruppe an!



News / 27.06.2022 - 21:45:04