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Wetter-Schweiz: Langsam kehrt Ruhe ein


Hinter der Kaltfront, welche die Alpennordseite mit Sturmwinden und kräftigen Schauern überquerte, erfolgte im Tagesverlauf eine allmähliche Wetterberuhigung.

Die Unterschiede im Wettereindruck hätten heute nicht grösser sein können: während auf der Alpennordseite die Kaltfront oft bewölkte Verhältnisse brachte, sorgte der Nordwind im Tessin für sonnige Verhältnisse.

Mehr dazu lesen Sie in den folgenden Zeilen. Ausserdem blicken wir zurück auf die vergangene Sturmnacht.

Wetterlage


Bodendruckanalyse des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
DWD


Ein Randtief, welches sich von gestern auf heute von Nordfrankreich nach Süddeutschland verlagerte, führte nach Mitternacht eine Kaltfront über die Alpennordseite hinweg. Damit erfolgte ein starker Druckanstieg und sorgte für stürmische Verhältnisse in der zweiten Nachthälfte. Die auf der Alpennordseite eingeflossene Kaltluft sorgte für einen starken Druckgegensatz zwischen Alpenord- und -südseite. Dadurch wurde die Feuchtigkeit am Alpennordhang gestaut. Auf der Alpensüdseite dagegen kam Nordwind auf und sorgte für sonnige Verhältnisse.


Der Verlauf des Druckunterschiedes (schwarze Linie) zwischen Zürich und Lugano zeigt einen starken Aufwärtstrend. Dieser zeigt an, dass der Luftdruck auf der Alpennordseite deutlich grösser ist, als auf der Alpensüdseite. Die Vorhersagemodelle prognostizierten den Druckunterschied (orange Linie) deutlich weniger gross.
MeteoSchweiz


Stürmische Nacht


Böenspitzen über die vergangenen 24 Stunden bis 8 Uhr am Morgen.
MeteoSchweiz


Bereits gestern nahmen die Windgeschwindigkeiten auf der Alpennordseite im Laufe des Tages zu. Die höchsten Böenspitzen wurden dann beim Kaltfrontdurchgang nach Mitternacht registriert. So wurde an einigen Stationen in den Niederungen Böen über 90 km/h gemessen: Egolzwil 100.8 km/h, Delémont 99 km/h oder Luzern 96.8 km/h.

Die einfliessende Kaltluft hat zu einem ordentlichen Druckanstieg geführt. Dieser sorgte auch in den Alpentälern teils für Sturmböen. So erreichten die Böenspitzen in Bad Ragaz 102.2 km/h. An leicht erhöhten Stationen wurden Messwerte zwischen 100 und 130 km/h aufgezeichnet: Uetliberg 140.5 km/h, Salen-Reutenen 129.2 km/h, Rünenberg 128.9 km/h. Die stärkste Böe wurde von der Messstation auf dem Säntis erfasst mit 151.9 km/h.


Die Druck- und Windsituation um 3 Uhr am frühen Samstagmorgen zeigt einen grossen Druckunterschied zwischen der Ost- und Westschweiz. Während am östlichen Bodenseeufer noch ein Druck von knapp unter 1000 hPa herrschte, lag er in Genf knapp über 1010 hPa. Eine Folge davon sind die starken bis stürmischen Winde über der Alpennordseite. MeteoSchweiz


Das Radarbild von 3 Uhr in der Nacht zeigt die Kaltfront, welche sich zu diesem Zeitpunkt von Bern über Zürich bis zum westlichen Bodensee erstreckt. MeteoSchweiz


Diese Darstellung zeigt, welche Niederschlagsart im Bereich der Radarechos erwartet werden muss. Grüne Farben zeigen Regen, blaue Schnee und orange Farben Schneeregen. Gut zu sehen ist, wie hinter der Kaltfront (vom Jura her) Niederschläge als Schnee oder Schneeregen fallen. Dadurch ist die einfliessende Kaltluft gut markiert. MeteoSchweiz


Auch die Temperaturen hinter der Kaltfront sind merklich gesunken. So betrugen sie um 3 Uhr über dem Jura und westlich davon nur noch 1 bis 3 Grad. Während sie im Osten noch um 10 Grad betrugen. MeteoSchweiz


Tagsüber im Einflussbereich der Höhenkaltluft


Frühlingsgefühle am Flughafen Zürich-Kloten.
Foto: V. Hochuli


Hinter der Kaltfront beruhigte sich der Wind rasch, zunächst im Mittelland, später auch in den Alpentälern. Im Laufe des Vormittags gelangte die Alpennordseite in den Einflussbereich eines Troges angefüllt mit Höhenkaltluft. Die kalte Luft in der Höhe führte zu einer instabil geschichteten Atmosphäre. Dadurch bildeten sich gegen die Mittagszeit zahlreiche Quellwolken, welche da und dort Graupel- oder Schneeschauer produzierten. Mit der nordwestlichen Höhenströmung wurden diese an die Voralpen und Alpen verfrachtet, wodurch es in diesen Gebieten wiederholt zu Niederschlägen kam und oft auch bewölkt blieb. Bei kräftigeren Schauern konnten sich auch einzelne Blitze entladen. Die Höchsttemperaturen von rund 10 Grad wurden heute kurz nach Mitternacht gemessen. Hinter der Kaltfront floss kühlere Luft nach. Tagsüber lagen die Temperaturen im Bereich von 7 Grad.


Das Bild aus Spiez vom späten Samstagvormittag zeigt einen kräftigen Schauer über dem See. Dieser Schauer verursachte auch einzelne Blitze.
Meteomeldungen / App


Sonnige Verhältnisse im Verzascatal.
Meteomeldungen / App


Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldungen / App


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News / 09.04.2022 - 21:47:08