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Wetter: Länger trocken


Gestern Abend und in der Nacht hat eine Kaltfront die zentralen und östlichen Landesteile gestreift.

Heute wurde bereits wieder Hochdruckeinfluss wetterwirksam. Dieser bleibt uns – mit einem kurzen Unterbruch in der Nacht auf Sonntag – bis auf Weiteres erhalten.

Damit steht uns eine längere niederschlagsfreie Zeit bevor. Die Hitze hält sich (vorerst?) noch zurück.

Wetterlage


Bodenanalyse mit Fronten von heute Morgen um 6 UTC.
Quelle: Deutscher Wetterdienst, DWD


Ein kleines Tiefdruckgebiet über der Ostsee hat in der Nacht auf heute eine wenig aktive Kaltfront zu den zentralen und östlichen Landesteilen gesteuert. Tagsüber wurde wieder Hochdruckeinfluss wetterbestimmend. Das Hoch lag mit seinem Zentrum über dem Atlantik westlich von Irland und hatte einen Kerndruck von gut 1035 Hektopascal.

Die Schweiz lag an seiner Südflanke in einer zunehmenden Bisenströmung. Über den Alpen und im Süden wehten gleichzeitig nördliche Winde, diese schwächten sich im Tagesverlauf aber allmählich ab.

Im Osten wenig Niederschlag


24-stündigen Niederschlagsmengen in mm bis heute Morgen um 7 UTC. Dargestellt sind die Daten aus dem Niederschlagsradar und die Messungen an den Bodenstationen.


Die erwähnte Kaltfront brachte im Zeitraum von gestern Mittag bis heute Morgen in den Bergen östlich vom Muotatal stellenweise etwas Niederschlag. Die Mengen blieben aber im tiefen einstelligen Millimeterbereich.

Zunehmend sonnig mit einigen Quellwolken


Blick vom Jungfrau-Ostgrat auf das Jungfraujoch, den Jungfraufirn und hinunter in die Niederungen. Die Restfeuchte der Kaltfront machte sich hier in Form von hochnebelartige Bewölkung bemerkbar. Die Obergrenze lag im Bereich von 2000 bis 2500 Metern. Am Vormittag wandelte sich die Restfeuchte in Quellwolken um und wurde in der Folge weiter abgetrocknet.


Tagsüber wurde es auch in den zentralen und östlichen Landesteilen rasch sonnig. Aus der Restfeuchte sind allerdings Quellwolken entstanden, welche die Gipfellagen zeitweise in Nebel hüllten.

Die Temperaturen erreichten im Osten 21 bis 24 Grad und im Westen 24 bis knapp 27, im Zentralwallis knapp 29 Grad. Auf der Alpensüdseite wurden mit Nordwindeinfluss 30 bis 32 Grad gemessen, dies bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von nur gerade 15 bis 30 %.


Tageshöchsttemperaturen bis 16.30 Uhr an ausgewählten Stationen im Messnetz von MeteoSchweiz.


Blick in die Zukunft

Das eingangs beschriebene Hochdruckgebiet bleibt uns auch in den kommenden Tagen erhalten. Einzig in der Nacht auf Sonntag und am Sonntagvormittag (10. Juli 2022) zeigt es eine kurze Schwächephase. Dabei könnte in den zentralen und östlichen Landesteilen erneut wenig Niederschlag fallen.

Das Hochzentrum liegt zunächst nordwestlich und später nördlich der Schweiz. Dies hat in den unteren Luftschichten bis am kommenden Mittwoch (13. Juli 2022) eine schwache Bisenströmung zur Folge. Der Höhenwind weht in diesem Zeitraum schwach bis mässig aus Nordwest.


Animation des Bodendrucks und der Niederschlagssumme über jeweils 12 Stunden aus dem europäischen Prognosemodell im Zeitraum von Samstag, 9. Juli 2022, 00 UTC und Donnerstag, 14. Juli 2022, 00 UTC


Diese Konstellation sorgt dafür, dass nur eine langsame Erwärmung erfolgt und grosse Hitze (vorerst) kein Thema ist. Die mit der Bise herangeführte trockene Luft ermöglicht in den klaren Nächten zudem eine gute Abkühlung.

Ab Mittwoch (13. Juli 2022) endet die Bise wahrscheinlich, und die Höchsttemperaturen dürften auf knapp 30 Grad steigen, auf das Wochenende hin auch darüber. Allenfalls wird ab Samstag oder Sonntag, 16./17. Juli 2022 die Hitze zum Thema. Danach nehmen die Unsicherheiten jedoch zu.


Ensembleprognose („Box Plot“ oder „Whisker Plot“) für den Niederschlag (oben) und die Höchst- und Tiefsttemperaturen aus dem europäischen Prognosemodell für Zürich. Dargestellt ist die Auswertung aus 51 verschiedenen Modellrechnungen. Je länger die Balken, umso grösser ist die Unsicherheit. Lesebeispiel für die Höchsttemperatur am Montag, 18. Juli 2022 (roter Balken): 50% der Berechnungen zeigen ein Maximum zwischen 30 und 34 Grad, verteilt um den Medianwert von knapp 33 Grad. In 80% der Berechnungen liegt das Maximum zwischen 25 und 36 Grad, die restlichen 20% liegen über oder unter diesen Werten. Die Prognose ist also noch sehr unsicher.


Was in den kommenden Tagen allerdings zum Thema werden könnte, ist die Trockenheit. Bis auf Weiteres sind keine flächigen Niederschläge in Sicht. Aufgrund der herangeführten trockenen Luft sind auf der Alpennordseite oder in den Alpen auch kaum Gewitter zu erwarten.


Niederschlags-Ausblick bis Ende Juli für die Station Zürich-Fluntern. Die braune Linie zeigt den bisher gemessenen sowie den bis Ende Juli 2022 vorhergesagten Niederschlag (Medianwert). In schwarz die Unsicherheitsbereiche (durchgezogen 84%-Quantil, strichliert 97.5% Quantil). In grauer Farbe ist die Klimatologie hinterlegt (Normwerte 1991-2020). In der Spalte rechts sind die trockensten und feuchtesten Juli-Monate seit 1864 aufgeführt.


In der Westschweiz würde die Hitze bereits etwas früher starten. Unsere Kollegen in Genf haben heute dazu einen Blogbeitrag  verfasst. Dieser wagt einen noch etwas weiteren Blick in die Zukunft.

Titelbild: Blick auf Soglio im Bergell, im Hintergrund v.l.n.r. Cacciabella Nord u. Süd, Punta Pioda, Ago di Sciora, Sciora Dadent, Gemelli, Cengalo, Badile.

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: U. Graf


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News / 08.07.2022 - 18:31:08