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Wetter: Der Südwestwind über dem Mittelland sorgt für sehr flache Nebelfelder

Ein Tief zieht heute von der Biskaya nach Südengland, morgen dann weiter nach Südskandinavien.

Dabei wird morgen Dienstag in der zweiten Tageshälfte eine Kaltfront zur Schweiz geführt, heute hat es aber für flache Nebelfelder gesorgt.

Grundsätzlich ist es so, dass ein Nordostwind für höhere Nebelobergrenzen sorgt. Dies ist so, weil die Topographie zwischen den Alpen und dem Jura in Richtung Genf immer weiter zusammenläuft. Die Strömung muss dann ein Stück nach oben ausweichen. In vielen Fällen bildet sich aber mit der Nordostströmung eine Hochnebeldecke, also eine vom Boden abgehobene Wolkenschicht.

Heute Nacht hatten wir aber Südwestwind über dem Mittelland. Dabei hat die Strömung immer mehr Platz in Richtung Bodensee. Es muss also Luft von oben nachrücken. Diese absinkende Luft erwärmt sich und kann somit keine Wolke bilden, denn eine wärmere Luft kann mehr Wasser in Dampfform halten. Darüber lesen sie hier mehr.

Ist der Südwestwind aber zu stark, löst sich der Nebel ganz auf. Heute hat die Zusammensetzung für die flachen Nebelfelder aber exakt gepasst.

Um dies zu illustrieren betrachten wir zuerst die Windgeschwindigkeit von zwei Stationen im Mittelland. Einerseits nehmen wir dafür die Windmessung vom Bantiger, einer Turmstation auf 942m über Meer. Andererseits betrachten wir die Station in Grenchen, welche auf 428m über Meer liegt.


Windgeschwindigkeit heute Nacht für die Stationen Grenchen und Bantiger. (MeteoSchweiz)


Wir sehen sofort, dass die Messungen, obwohl sie geographisch nahe beieinanderliegen, komplett andere Geschwindigkeiten aufweisen.

Nun schauen wir anhand einer Animation was genau passiert ist.



Die Animation zeigt Kamerabilder an unserem Standort in Frienisberg mit Blickrichtung WNW. In der Bildmitte ist der Ausstoss eines Schlotes zu erkennen. Dieser neigt sich im Bild nach rechts, was bedeutet, dass die Schlot-Fahne nach Nordosten transportiert wird (mit dem Südwestwind). In der Südwestströmung mischen sich die kühleren unteren Luftschichten mit den darüberliegenden, wobei sich kein Nebel bilden kann. Dies ist natürlich nur möglich, wenn die etwas erhöhten Luftschichten auch genügend trocken sind, was aber durch die Subsidenz im Hoch gegeben war.

Direkt über dem Boden kühlt aber die Luft so stark aus, dass sich ein Kaltluftsee bildet. Dies hat zur Folge, dass es dort Windstill ist, da sich diese bodennahen Schichten von der Südwestströmung entkoppeln können. In der Folge kann die Luft in Bodennähe kondensieren und es bilden sich flache Nebelfelder.


Flache Nebelfelder bei Schaffhausen. (MeteoSchweiz)


Flache Nebelfelder in Etzikon. (MeteoSchweiz)


Flacher Nebel bei Frauenfeld. (MeteoSchweiz)


Temperatur-Rekorde

Heute wurden einige Oktobertemperaturrekorde gebrochen, diese haben wir in der nachstehenden Tabelle für Sie aufgelistet. Dabei wurden teils Jahrzente alte Rekorde vom Thron gestürzt.


Die heutigen Oktoberrekorde für die Tageshöchsttemperatur bis Redaktionsschluss (17 Uhr). (MeteoSchweiz)


Die weissen Schwaden im Bild sind nicht etwa abgehobene Nebelfelder aus dem Mittelland, sondern Rauch von Waldbränden in Kanada.


 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Der Südwestwind über dem Mittelland sorgt für sehr flache Nebelfelder. – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz

Schweiz / 02.10.2023 - 23:53:58