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Walderlebnisraum Gais erhält Baubewilligung

Gais/AR. Der sich in Gründung befindende Verein «Walderlebnisraum Gais» hat alle erforderlichen Bewilligungen für das Erstellen einer Waldhütte und eines Erlebnispfades am nördlichen Hirschberg erhalten.

Das in dieser Form im Kanton Appenzell-Ausserrhoden einmalige Projekt für Umweltbildung steht unter dem Patronat der Erziehungsdirektionen der beiden Appenzell. Für die Realisierung ist die Projektgruppe jedoch noch auf der Suche nach weiteren Geldgebern.

Seit mehr als einem Jahr arbeitet eine Projektgruppe von „Pro Gais“ intensiv an den Vorbereitungen zur Realisierung eines Walderlebnisraumes im Rietli. Von Beginn weg bestand ein ausgezeichnetes Verhältnis mit der Grundeigentümerin, der Korporation Rietli-Schachen. Sie steht dem Projekt wohlwollend gegenüber und stellt das Grundstück im Grossmoos unentgeltlich zur Verfügung. Fernando Ferrari, der die Projektgruppe initiiert hat und auch leitet, spricht von einem ausgezeichneten Einvernehmen mit der Korporation und lobt die vorbildliche Unterstützung.

Wald- und Umweltbewusstsein fördern

Der Walderlebnisraum soll zu einem Zentrum von regionaler Bedeutung mit Schwerpunktthema im Bereich Lebensraum Wald werden und damit insbesondere Schüler für das Ökosystem Wald sensibilisieren. Diese Idee einer waldpädagogischen Einrichtung, die erlebnis- und praxisorientiert den Rahmen für eine vertiefte Umweltbildung bietet, stösst auf breite Anerkennung. So unterstützen die Bildungsdirektion Appenzell-Ausserrhoden und das Erziehungsdepartement von Appenzell-Innerrhoden das Projekt ideell, indem sie gemeinsam das Patronat übernommen haben. Auch die Begründung zur forstlichen Bewilligung wie auch der raumplanerische Bauentscheid heben den besonderen gesellschaftlichen Wert des Walderlebnisraums hervor. Er kann wesentlich zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Themen des Waldes beitragen.

Schulzimmer und mehr
Zentrales Element des Walderlebnisraums ist ein offener, geschützter Unterrichtsraum mitten im Wald, der in erster Linie von Schulklassen für einen Unterrichtstag gemietet werden kann. Ergänzend soll in der näheren Umgebung ein Erlebnispfad entstehen, der mit Schautafeln und allenfalls weiteren Elementen das Gelernte vertieft und in Spezialthemen einführt. Eine Feuerstelle soll die in den Wald eingepasste Anlage vervollständigen. Das einfache Holzgebäude im Rundholzbau kann jedoch nicht als Waldhütte für Feste genutzt werden.

Anstrengungen für die Finanzierung

Der Verein „Walderlebnisraum Gais“ rechnet mit Kosten von rund 100’000 Franken, um das Angebot aufzubauen. Diese Kosten fallen in erster Linie für den Bau der auf drei Seiten geschlossenen Hütte mit integriertem Geräteraum und WC-Anlage und für die Anschaffung von Unterrichtsmaterial an. Für den Betrieb im ersten Geschäftsjahr werden weitere rund 20‚000.- Franken benötigt. Der Vorstand freut sich ausserordentlich über die bereits erfolgten finanziellen Zusicherungen von gegen 80‚000.- Franken durch Beiträge der öffentlichen Hand, von gemeinnützigen Stiftungen, sowie von Firmen und Privatpersonen aus dem Einzugsgebiet Ostschweiz. Er hofft, dass die Restfinanzierung bis Anfang Oktober sichergestellt werden und das Projekt noch in diesem Jahr mit dem Bau der Rundholzhütte einen ersten konkreten Schritt weitergebracht werden kann. Bei der Beschaffung der finanziellen Mittel habe das allgemeine wirtschaftliche Umfeld erschwerend gewirkt, bemerkt Fernando Ferrari. Nun gelte es aber auf breiter Basis das gesteckte Ziel anzuvisieren. Denn wenn der Walderlebnisraum erst einmal zur Verfügung steht, kann er mit einem schlanken Budget betrieben werden und bringt der Gemeinde Gais, der Region um den Hirschberg und den angrenzenden Gemeinden im Kanton St. Gallen sowie dem ganzen Appenzellerland und nicht zuletzt natürlich allen Nutzerinnen und Nutzern enorm viel.

Sorgfältige Realisierung
Den Mitgliedern der Projektgruppe ist es ein Anliegen den Walderlebnisraum in diesem vielfältigen und weitgehend unberührten Waldgebiet sorgfältig zu planen und mit dem nötigen Respekt vor der Artenvielfalt und dem natürlichen Gleichgewicht zu realisieren. Unweit von der Haltestelle Rietli der Appenzellerbahnen erschliesst sich über einen Fussweg ein Gebiet mit einer seltenen Pflanzen- und Tierwelt. Auch die Baubewilligungen des Kantons und der Gemeinde sind an verschiedene Auflagen geknüpft. Dies mit dem primären Ziel einer massvollen und angepassten Nutzung der Waldzone und der angrenzenden Naturschutzgebiete. So wird die Nutzung der Waldhütte nur auf den vorgegebenen Verwendungszweck der Umweltbildung und ausschliesslich auf Anlässe in diesem Zusammenhang beschränkt.

Gemeinschaftlicher Einsatz
Ist das Projekt erst einmal realisiert, wird ein unabhängiger Trägerverein eingesetzt, der in erster Linie für den Unterhalt und für die Bewirtschaftung der Anlage verantwortlich sein wird. Als Initiant des Projekts ist Fernando Ferrari sehr erfreut, dass sich die Mitglieder der Projektgruppe auch bereit erklärt haben, sich in ihren jeweiligen Funktionen für den späteren Betrieb zur Verfügung zu stellen. Er ist gespannt auf den Verlauf der Aufbauarbeiten und freut sich auf die nahe Zukunft, wo der Verein mit Freude neue Mitglieder aufnehmen und im Kreis der Waldbegeisterten willkommen heissen möchte. Über die kommenden Aktivitäten wie das Erstellen der Waldhütte und des Erlebnispfades bis hin zur Eröffnung des Walderlebnisraumes im kommenden Frühjahr 2010 wird die Öffentlichkeit gerne weiter auf dem Laufenden gehalten.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 17.08.2009 - 08:34:21