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Volksmusik-Zentrum vor Eröffnung

Gonten. Ab Mitte Mai wird im restaurierten Roothuus Gonten das Zentrum für Appenzellische Volksmusik geöffnet sein.

Im Jahre 2003 wurde die Stiftung Zentrum für Appenzellische Volksmusik (ZAV) gegründet. Dies ist eine Institution, welche von den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, dem Bezirk Gonten und der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft getragen wird (jährl. Betriebsbeiträge). Der Stiftung steht als Gebäude das Roothuus in Gonten zur Verfügung. Dieses historische Bürgerhaus aus dem 18. Jh. wurde im letzten Jahre umfassend restauriert und für die Zwecke des ZAV eingerichtet, sodass nun der Betrieb am 15. Mai 2007 am neuen Standort aufgenommen werden kann.

Finanziert mit Spendengeldern
Der Kostenvoranschlag für die Restaurierung des Roothuus beläuft sich gemäss Architekt Paul Knill Herisau auf 1?674’000 Franken. All die erforderlichen Mittel mussten mit Spendengeldern aufgebracht werden (zurzeit 1.4 Mio einbezahlt), dazu kommen noch Denkmalpflegebeiträge von Bund, Kanton und Gemeinde.

Die dendrochronologischen Untersuchungen ergaben, dass das Holz für das Roothuus Gonten im Jahre 1762 geschlagen worden war. Älteste Datierungen am Haus finden sich mit 1764 (Firstkammer), 1765 im Deckenwappen des Festsaals (3. Stock). Gemäss Aufzeichnungen hiess das Roothuus ursprünglich ?zum gemalten Haus, erst später zum roten Haus?. Letztere Bezeichnung findet sich erstmals im Taufbuch 5.6.1779. Dies erklärt sich damit, dass die Fassadenmalerei (roter Grundton) ein Jahr zuvor angebracht worden war (datiert 1778).

Früher eine Beiz
Das Haus hiess auch «De alt Leue». Dies deutet klar auf eine ehemalige Gastwirtschaft hin. Für eine Gaststube sprechen auch die Ausmasse und die Ausschmückung (Wand- und Deckenmalereien) der grossen Stube im ersten Stock, ehemals mit einer Sitzbank längs der Fensterfront.

Bei der nach denkmalpflegerisch durchgeführten Restaurierung wurden nur die notwendigsten Eingriffe gemacht und das Haus möglichst in die Form des 18. Jh. zurückgeführt.

Dabei musste nur eine einzige Innenwand versetzt werden (Küche); der Ostanbau (19. Jh.) wurde abgebrochen. Zusätzliche Einbauten: Archivraum (betoniert), neues Treppenhaus, Notausgang, Heizung (Erdsonde), Sanitäre Anlagen. Dazu kam die Stabilisierung der Holzböden und eine umfassende Isolationshülle des Gebäudes (Kaltdach).

Letzte Arbeiten
Seit Ende März 2007 sind die Innenausbauarbeiten weitgehend abgeschlossen, sodass sich das Zentrum für Appenzellische Volksmusik in den Büroräumlichkeiten des 2. Stocks einrichten kann. Im April werden die Aussenwände gestrichen und die Originalmalereien aus dem Jahre 1778 auf der Fassade restauriert. Nach Abbau des Baugerüstes wird der Notausgang auf der Ostseite montiert, und als letztes folgen die Umgebungsarbeiten, sodass auf 9. Mai das Gebäude vollständig restauriert bereit steht.

Mit dem Bezug der neuen Arbeitsräume können die Stiftungszwecke Sicherung, Dokumentation, Erforschung und Förderung der Appenzellermusik optimal erfüllt werden, und unser Dienstleistungszentrum wird Ratsuchenden, Forscherinnen und Forschern, Musikerinnen und Musikern, Sängerinnen und Sängern sowie allen (volks-)musikalisch interessierten Personen an vier Tagen pro Woche zur Verfügung stehen: Dienstag bis Freitag 09.00-11.30 Uhr.

Am 9. Mai werden die Verantwortlichen an einer Medienorientierung ausführlich über das Projekt informieren. appenzell24.ch wird darüber berichten.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 09.04.2007 - 11:50:00