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Unterschriften gegen Wachstum

Speicher. Stagnierendes Wachstum zwingen viele Gemeinden Massnahmen zu ergreifen. In Speicher werden Umzonungen vorgeschlagen - die nicht überall auf Gegenliebe stossen.

Die Gemeinde Speicher wünscht sich ein moderates Wachstum – um das zu erreichen brauche es Neueinzonungen oder Umzonungen. Zu diesem Schluss kam zumindest die Ortsplanungskommission der Gemeinde, der Romano Smanio als Sektretär angehört. «Nachdem wir den Entwurf zur Ortsplanung mit der Möglichkeit der Ein- und Umzonung bekannt gaben, haben wir sehr viele Anträge von Grundbesitzern bekommen, die wollten, dass man ihren Boden umzont», freut sich Smanio. Die Gebiete, die von der Komission jetzt zur Einzonung vorgeschlagen wurden, seien ideal für den Bau von Wohnungen oder Einfamilienhäusern.

Zentrale Streitfrage: Braucht Speicher Wachstum
Vor allem gegen drei zur Umzonung vorgeschlagene Gebiete regt sich jetzt jedoch Unmut, namentlich gegen die Gebiete 9, 10 und 11 (Steinegg), es sind Unterschriftsbögen aufgetaucht. Claudia Epprecht und Esther Wyss sind die Intiantinnen der Unterschriftenaktion, sie sind direkte Nachbarn der betroffenen Gebiete.

Es gehe nicht um eine negative Kritik, man wolle aber das quantitative Wachstum der Gemeinde als prioritärer Punkt in Frage stellen, betonen sie. Ausserdem sei im einen Fall der Dorfbildprägende Charakter gefährdet, im anderen Fall der Umzonung einer Wiese könnte es der betroffenen Bauernfamilie an die Existenz gehen. Sekretär Smanio ist sich dessen bewusst: «Die Gebiete, die zur Diskussion stehen, sind schöne Landwirtschaftsgebiet – aber es wären auch schöne Wohngebiete». Im konkreten Fall der Bauernfamilie weist Smanio noch auf etwas anderes hin: «Die Wiese befindet sich nur in Pacht beim Bauern, der Eigentümer des Grundstückes hat den Antrag zur Umzonung gestellt – und wir finden, dass es sich in wunderschöner Wohnlage befindet».

«Innere Verdichtung» als optimaler Kompromiss?
Eine andere, auch von Epprecht und Wyss erwähnte Variante wäre eine «innere Verdichtung», also eine Konzentration auf das Zentrum. «Das würden auch wir eine gute Möglichkeit finden», stimmt Smanio zu – nur, wenn in den gewünschten, optimalen Gebieten niemand sein Land zur Verfügung stellen möchte, könne man nichts machen.

Erstaunlich grosses Interesse für Unterschriftsbögen
Epprecht und Wyss haben bereits eine beachtliche Anzahl Unterschriften gegen die Umzonungen beisammen. «Das ungeahnt breite Interesse» an der Aktion habe sie beide selbst überrascht, meint Wyss. Eigentlich wollten sie nur ihrer eigenen Meinung Ausdruck verleihen, andere engagierte Einzelpersonen hätten die Listen aber eigenmächtig weiterverbreitet und so sei ein richtiger Selbstläufer ist entstanden.

Epprecht und Wyss werden die gesammelten Unterschriftenbögen Ende Januar bei der Gemeinde einreichen – auch Smanio hat bereits von der Unterschriftensammlung gehört: «Es war uns klar, das nicht alle von der Idee begeistert sein werden». Smanio hoffe aber auf eine konstruktive nächste Diskussionsrunde – nicht ohne zu vergessen, darauf hinzuweisen, dass sich bereits potentielle Neuzuzieher für die Einzonungen interessiert haben.


Hier können Sie den ungekürzten Leserbrief zu diesem Thema lesen

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 09.01.2007 - 11:02:00