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Tierischer Rasenmäher

Appenzell. Der Anblick von Hunden, Katzen, Bienen oder Hühnern ist keine Seltenheit. Bei Tobias Fritsche leben aber auch Lamas - eines davon sucht nun ein neues Zuhause.

«Zu verkaufen: Einen einjährigen Wooly-Lamahengst, schön gescheckt und mit Papieren, zur Zucht oder auf Wunsch kastriert» – so lautet die Anzeige von Tobias Fritsche, der sein Lama in gute Hände abzugeben hat.

Nicht gerne alleine
Neben seiner Tierarztpraxis hält Fritsche seinen eigenen kleinen Privatzoo bei sich zu Hause. Er hält einen Hund, eine Katze, Kaninchen, Bienen sowie Hühner. Vor vier Jahren sind zusätzlich zwei Lamas und ein Alpaka eingezogen; aus Platzmangel verkauft er jetzt den jungen Lamahengst. Pro sechs Tiere braucht es 250 Quadratmeter Land; alleine kann ein Lama nicht gehalten werden. «Die Ansprüche der Tiere sind nicht hoch. Neben Wasser, Heu und Gras brauchen sie nur noch die medizinische Grundversorgung. Und da bin ich ja an der Quelle», meint Fritsche.

Begehrte Weibchen
Im letzten Jahr hat er bereits ein junges Lama verkauft. «Zum Decken gebe ich das Weibchen zu Bekannten. Das sind wie bei uns kurze Flitterwochen», sagt Fritsche. Das letztjährige Fohlen verkaufte sich gut; bei diesem Wurf ist die Suche nach einem passenden Käufer schon ein wenig schwieriger: «Ich denke, der Markt von den Hobbytierhaltern ist langsam gesättigt. Ausserdem sind die weiblichen Lamas begehrter als die männlichen.» Für einen Hengst bezahlt man gut und gerne bis zu 3000 Franken; für ein Weibchen müssen Interessenten bis zu 4000 Franken bezahlen. Jedes Jahr kommen 50 Neumitglieder der Freizeithalter hinzu. Die Decktaxe kann bis zu 500 Franken betragen.

Biologischer Rasenmäher
Wer denkt, Lamas seien ziemlich nutzlose Tiere, der irrt. Viele Leute, die ein Stück Land besitzen, steigen von der Schafhaltung auf Lamas um. Zum einen, weil letztere geruchsärmer sind, zum anderen ist die Haltung weniger aufwendig. Fritsche: «Ich borge meine Tiere auch an Bekannte aus, die in einer Wohnsiedlung leben. Die Lamas eignen sich nämlich hervorragend als biologischer Rasenmäher.» Zudem hätten die Nachbarn Freude, wenn ein Lama zu Besuch in der Gegend sei.

Die Tiere können auch am Halfter ausgeführt werden; das langsame Tempo ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Diesen «Nachteil» machen sich jedoch beispielsweise Reha-Kliniken zum Nutzen und schicken ihre Patienten mit den Lamas los. Auch Fritsche hat schon einige Ausflüge mit seinen Schützlingen erlebt: «Als Reittiere sind sie zwar ungeeignet; aber wir besitzen einen speziellen Trekkingsattel. Somit können wir unsere Picknick-Utensilien auf unsere Lamas packen und wir müssen weniger tragen.»

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 04.04.2007 - 11:11:00