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Tankstellenraub war vorgetäuscht

Spreitenbach/AG. Der Raubüberfall auf eine AVIA-Tankstelle war vorgetäuscht.

Am späten Abend des 24. August 2008 meldeten die Angestellten der AVIA-Tankstelle in Spreitenbach, dass sie von einem maskierten und mit einem Messer bewaffneten Mann überfallen worden seien. Der Unbekannte flüchtete mit mehreren tausend Franken Bargeld und Glückslosen als Beute. Trotz sofortiger polizeilicher Fahndung konnte der Räuber entkommen.

Bei den Ermittlungen zu diesem angeblichen Raubüberfall stiess die Kantonspolizei auf Ungereimtheiten. Diese führten anfangs November 2008 zur Verhaftung einer 22-jährigen Angestellten des Tankstellenshops. Gleichentags verhaftete die Kantonspolizei auch ihren 25-jährigen Freund. Bei beiden handelt es sich um Schweizer, die im Bezirk Bremgarten wohnen.

Beide gaben im Verlauf der Befragungen schliesslich zu, den gemeldeten Raubüberfall vorgetäuscht zu haben. So war es der 25-Jährige, der als vermeintlicher Räuber aufgetreten war, als seine Freundin im Tankstellenshop arbeitete. In diesen Plan eingeweiht war auch eine 20-jährige Mitarbeiterin, die am fraglichen Abend ebenfalls dort tätig war.

Bei weiteren Einvernahmen gestanden die beiden Hauptbeteiligten auch mehrere Einbruchdiebstähle. Darunter befindet sich derjenige in einen Tankstellenshop in Zufikon vom 24. März 2008, wo das Pärchen zahlreiche Zigarettenstangen, Lose und Bargeld im Wert von rund 30’000 Franken erbeutete.

Zudem zeigte sich, dass die beiden verschiedentlich in Wohnungen, Kellerräume, Geschäftsbetriebe und einmal auch in ein Schulhaus eingeschlichen waren und dort Diebstähle begangen hatten. Mehr als einmal entwendeten die beiden Beschuldigten Autos oder Kleinmotorräder, um an die jeweiligen Tatorte zu gelangen.

Der gesamte Deliktsbetrag beläuft sich auf rund 100’000 Franken. Die mutmasslichen Täter richteten einen Sachschaden von rund 2’500 Franken an. Laut eigenen Angaben haben die beiden Beteiligten einen Grossteil des entwendeten Geldes ausgegeben, um sich einen besseren Lebensstandard leisten zu können. Den Rest der entwendeten Zigaretten, welche die beiden nicht verkauft oder selber geraucht hatten, konnten die Ermittler der Kantonspolizei sicherstellen.

Neben den Vermögensdelikten musste die Kantonspolizei gegen beide Personen auch wegen Betäubungsmitteldelikten ermitteln. Zudem umfasst das Ermittlungsverfahren auch rund ein Dutzend weitere Personen, die sich wegen Nebendelikten wie Hehlerei zu verantworten haben.

Die beiden Hauptbeschuldigten befanden sich bis zu zwei Monate in Untersuchungshaft. Die Kantonspolizei hat ihre Ermittlungen vor wenigen Tagen abgeschlossen und die Akten dem Bezirksamt Baden übergeben.

AargauAargau / 20.04.2009 - 10:18:02