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Stellt sich Nef gegen Gewerbe?

Herisau. Die erste halbe Stunde gratis parkieren: Dies forderte die SVP und bekam eine Abfuhr. Eine der Nein-Stimmen kam von der Präsidentin des Gewerbevereins Marlis Nef - sehr zum Erstaunen der SVP.

Basierend auf eine Umfrage, die die SVP Herisau im Juni 2006 bei über 20 Herisauer Unternehmen und mehreren Privatpersonen durchgeführt hat, forderte die Fraktion an der letzten Sitzung des Einwohnerrats, dass die erste halbe Stunde parkieren im Dorf gratis ist. Dies um den Einkaufsort Herisau attraktiver werden zu lassen. «Nach eingehender Analyse der Umfrage konnte festgestellt werden, dass die zur Zeit geltenden Parkzeiten-Regelungen nicht mehr den heutigen Einkaufsgewohnheiten der Bürger entsprechen», heisst es im Schreiben der SVP an den Einwohnerratspräsident.

SVP enttäuscht
Diese Argumente stiessen bei den restlichen Mitgliedern des Einwohnerrats auf taube Ohren; die Motion wurde mit 19 Nein und lediglich 5 Ja-Stimmen abgelehnt. Die SVP akzeptiert diesen Entscheid nur ungern, wie einem Leserbrief der Partei zu entnehmen ist. «Die Enttäuschung in der Fraktion und in der Parteileitung ist gross», heisst der genaue Wortlaut. Nach wie vor sei die SVP von der positiven Wirkung für die Detaillisten überzeugt, welche die «Gratishalbstundenparkierung» gebracht hätte.

Zusammen mit der Übergabe der Motion an das Gemeindeparlament informierte die SVP auch den Vorstand des Gewerbevereins Herisau, der dieser Motion klar die Unterstützung zusicherte. «Für die SVP ist deshalb der Umstand befremdend, dass die neue Präsidentin des Gewerbevereins in ihrer Funktion als Einwohnerrätin diese Neuerung nicht unterstützte», heisst es im Leserbrief weiter.

Problem wird nicht gelöst
Auf Anfrage zeigt sich Marlis Nef, Präsidentin des Gewerbevereins, dem Problem bewusst. «Mir ist klar, dass ich nun vom einen oder anderen Gewerbler einen ‹Rüffel› bekommen könnte», sagt sie, «aber manchmal muss man die Leute zu ihrem Glück zwingen.» Anfangs habe auch sie die Änderung im Parkreglement für eine gute Sache gehalten. Doch diese Massnahme würde das Problem des Gewerbes nicht lösen und nur noch mehr Verkehr ins Zentrum bringen. «Wegen diesem Franken, der so an Parkgeld gespart werden könnte, kommen nicht mehr Leute nach Herisau um einzukaufen», sagt sie.

Trotzdem: Die Attraktivitätssteigerung von Herisau als Einkaufsort ist im Gewerbeverein Herisau ein vieldiskutiertes Thema. So sind bereits Gespräche für weitere Projekte am laufen, an denen das Gewerbe zusammenspannen, und so die vorhanden Ressourcen nutzen will.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 28.03.2007 - 01:41:00