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St. Gallen baut Glasfasernetz – Swisscom nutzt mit

St. Gallen. In der Stadt entsteht nur ein Glasfasernetz. Die Stadt und die Swisscom haben sich geeinigt.

Gebaut wird das neue Hochleistungs-Datennetz von der Stadt – die Swisscom nutzt es für mindestens 30 Jahre. Diese Zusammenarbeit sei bisher in der Schweiz einmalig, sagte Swisscom-Chef Carsten Schloter an einer Medienorientierung vom Dienstag. Darüber, wieviel die Swisscom für das langfristige Nutzungsrecht zahlt, sei Stillschweigen vereinbart worden.<

Nach der Unterzeichnung eines Vorvertrags über das mindestens 30-jährige Nutzungsrecht durch die Swisscom wurde am Dienstag mit dem Bau des Glasfasernetzes begonnen.

Im Februar haben die St. Galler Stimmberechtigten einem Kredit über 78 Millionen Franken zugestimmt. Das Netz mit Gratisanschluss an alle Haushalte und Betriebe soll spätestens in zehn Jahren fertig gestellt sein.

Trotz der Zusammenarbeit mit Swisscom sei der Wettbewerb auf dem Glasfasernetz garantiert. «Die Stadt garantiert allen Service-Providern einen Zugang zum Netz», sagte der St. Galler Stadtrat Fredy Brunner.

Wettbewerb garantiert
Das Glasfasernetz wird von den St. Galler Stadtwerken kostenlos bis in die Haushalte oder Betriebe verlegt. Eingebaut werden Kabel mit vier Fasern. Dank hoher Kapazität halte sich die Stadt alle Optionen offen, sagte Brunner.

Die Swisscom kann laut Vertrag zwei der vier Fasern pro Wohneinheit nutzen. Trotz der Zusammenarbeit mit Swisscom sei der Wettbewerb auf dem Glasfasernetz garantiert. „Alle Service Provider erhalten einen Zugang zum Netz“, sagte Brunner.

Sunrise will Vertrag prüfen
„Wir werden prüfen, ob das Kooperationsmodell tatsächlich einen nicht- diskriminierenden Zugang zum Glasfasernetz erlaubt“, schreibt Sunrise in einer Stellungnahme zur Vereinbarung der Stadtwerke mit Swisscom. Es sei fraglich, ob die Endkunden überhaupt mehrere Glasfaserkabel bräuchten, so Sunrise.

Neue Nutzungsmöglichkeiten
Die Zusammenarbeit zwischen einer Stadt und Swisscom sei bisher in der Schweiz einmalig, sagte Carsten Schloter, Chef der Swisscom. Wieviel die Swisscom für das 30-jährige Nutzungsrecht mit Verlängerungsmöglichkeit zahlt, werde nicht kommuniziert.

Im Gegensatz zu heutigen Kupferkabeln erlaubten Glasfasern eine vielfach höhere Datenübertragungsrate. Der raschere Datentransport eröffne beispielsweise neue Möglichkeiten im Daten-Management.

Für Private sei die Vernetzung der verschiedensten Geräte wie TV, PC, Digitalkamera oder Spielkonsole interessant. „Beispielsweise könnte man Fotos, die ein Familienmitglied irgendwo auf der Welt aufnimmt, gleichzeitig zu Hause am Fernsehschirm anschauen“, sagte Schloter.

Wie Sunrise in einem Communiqué vom Dienstag weiter schreibt, werde das Unternehmen prüfen, ob das St. Galler Modell tatsächlich allen Anbietern einen nicht-diskriminierenden Zugang zum Glasfasernetz erlaube.

Fraglich sei auch, ob die Endkunden von der Zusammenarbeit zwischen Swisscom und der Stadt St. Gallen profitieren. Der Kunde werde für mehrere Fasern bezahlen, jedoch nur eine davon benötigen, schreibt Sunrise.

St.GallenSt.Gallen / 01.09.2009 - 14:15:16