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Selbstbewusste Wirtschaft

Soeben ist der neueste Konjunkturtest der IHK St.Gallen-Appenzell erschienen. Er stellt der Ostschweiz ein gutes Zeugnis aus.

Wie die Daten des neuesten Konjunkturtestes der IHK St.Gallen-Appenzell zeigen, war der Geschäftsgang in der Industrie im 2006 besser als im schweizerischen Durchschnitt. Gegen das Ende des Jahres schwappte die gute Laune auch auf den Detailhandel über. Im Gegensatz dazu zeigen sich in der Bauwirtschaft gewisse Verlangsamungstendenzen.

Von der guten Konjunkturentwicklung profitierte auch der Arbeitsmarkt, 2006 dürfte die Zahl der Beschäftigten mehr als 1,5% zugenommen haben. «Aufschwung auf breiter Front» und dies in einem erfreulichen monetären Umfeld ohne Inflationsängste, mit tiefen Zinsen und einer Entwicklung des Frankenkurses, welcher die Exporte begünstigt.

Ostschweizer Industrie im Aufwind
Im Jahr 2005 entwickelte sich der Umsatz der Industrieunternehmen in unserer Region unterdurchschnittlich. Im 1. Quartal 2006 startete die Industrie aber durch und drang im Jahresverlauf bis an die Spitze der Schweizer Regionen vor. Infolge der Produktionssteigerungen stieg die Kapazitätsauslastung bis auf 92,5% an.

Obwohl gut ein Drittel der Industriebetriebe Erweiterungsinvestitionen tätigte, beklagen zurzeit 17% mangelnde technische Kapazitäten. Die Zukunftsaussichten werden nach wie vor gut beurteilt, eine gewisse Verlangsamung des Geschäftsganges ist allerdings zu erwarten. Mit besonders guten Resultaten warten die Maschinen-, Metall-, Chemie- und Kunststoffindustrie auf. Dementsprechend zuversichtlich blicken sie denn auch auf die kommenden sechs Monate.

In der Branche Elektrotechnik/Elektronik mehren sich die Zeichen einer Abkühlung. Im ersten Halbjahr 2007 wird in dieser Branche mit keinem weiteren Anstieg des Geschäftsganges gerechnet.

Gestiegene Wettbewerbsfähigkeit
Spitzenwerte werden auch von der Aussenhandelsfront gemeldet. Die Exporte von Waren stiegen um rund 12,5%. Der Überschuss der Exporte über die Importe beträgt pro Kopf rund 3900 Franken, was eindrücklich vor Augen führt, wie zentral das Auslandgeschäft für die Ostschweiz ist.

Ein Viertel der Testteilnehmer ist überzeugt, dass sich die Wettbewerbsposition ihrer Firma auf den Auslandmärkten verbessert hat. Diese Vermutung wird durch die zweistelligen Zuwachsraten aller für die Ostschweiz bedeutenden Warengruppen bestätigt.

Temporeduktion im Bau
Die Bauwirtschaft blickt auf ein hervorragendes 2006 zurück. Allerdings lässt sich der Produktionsanstieg nicht eins zu eins auf die Ertragsentwicklung übertragen. Für das Bauhauptgewerbe liefen die Geschäfte dank der Witterungsverhältnisse auch im 4. Quartal wie geschmiert.

Hingegen sind im Ausbaugewerbe vermehrte Tendenzen einer Temporeduktion wahrnehmbar. Dies bestätigt auch die auf 65% gesunkene Auslastung der Kapazitäten. Für die kommenden sechs Monate erwartet rund ein Drittel der Baufirmen steigende Umsätze, 6% gehen von einem Rückgang aus.

Konsum als Konjunkturstütze
In den letzten Monaten verzeichneten beinahe alle Sparten des Konsums steigende Umsätze. Aufgrund der guten Laune der Konsumenten, welche durch höhere Reallöhne und einen Anstieg des verfügbaren Einkommens von gut 2% gefördert wird, dürfte der private Konsum 2007 zur wichtigsten Konjunkturstütze werden.

Sollte der Konsum ebenso stark zunehmen wie die Einkommen, ist die Ernte im laufenden Jahr schon beinahe eingefahren, beträgt doch der Konsumanteil am BIP rund 60%. Zudem sind von der Entwicklung am Arbeitsmarkt positive Impulse auf den Konsum zu erwarten.

Aufschwung erfasst Arbeitsmarkt
2006 ist die Beschäftigung in der Ostschweiz so kräftig angestiegen wie schon lange nicht mehr. Bereits von 2001 bis 2005 wurden in der Ostschweiz mehr Arbeitsplätze geschaffen als im schweizerischen Durchschnitt. Diese Tendenz setzte sich auch 2006 fort – nicht zuletzt dank der starken Performance im Industriesektor.

Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften wirkt sich zunehmend als Produktionshindernis aus. So beklagen mehr als die Hälfte der Unternehmen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Personal mit Hochschulabschluss oder höherer Berufsbildung.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 13.02.2007 - 13:38:00