SAM, der schwitzende Roboter

St.Gallen. Mark Richards, Physiker, Physiologe und ehemaliger Forscher der Empa in St. Gallen, entwickelt schwitzende Roboter für Industrie und Forschung.

Mit der High-Tech-Puppe «SAM» beispielsweise lässt sich Sport- und Arbeitskleidung auf ihr Funktionalität testen.
Die von Richard gegründete Humanikin GmbH ist eine von vier Spin-off-Firmen, die im ver-gangenen Jahr aus der Empa-Forschung hervorgegangen sind, wie es in einer Mitteilung der Empa vom Montag heisst. Humanikin ist im Technologiezentrum «tebo» der Empa in St. Gallen untergebracht.

In einem der Räume steht SAM (kurz für «Sweating Agile thermal Manikin»), ein bewegliches und schwitzendes Ganzkörpermodell. Mit ihm lassen sich Hitzeverlust, Schweissproduktion und Bewegungen des Menschen realistisch simulieren. An SAM werden funktionale Textilien im Labor getestet.
Die High-tech-Puppe ist der bisherige Höhepunkt der Entwicklung von «Manikins».  Zuvor hatte Richards schon einen Schwitztorso kreiert, um Materialien für Schlafsäcke zu beurteilen, aus-serdem einen Schwitzkopf namens «Alex» für die Klimaprüfung von Helmen.

Nachfrage führte zu Spin-off
«SAM und seine Kollegen waren ein Erfolg», schreibt die Empa. Schon nach kurzer Zeit wollten Firmen und Forschungsinstitute nicht einfach nur die Analysen und Testergebnisse der Empa. Sie interessierten für die Simulatoren an sich, um eigene Tests an neu entwickelter Bekleidung durchzuführen.
Für die Empa als Forschungsinstitution kam eine Serienproduktion der «Manikins» für Dritte nicht in Frage. Für Mark Richards hingegen schon – die Idee für ein Spin-off-Unternehmen war geboren. Die Empa sicherte dem britischen Physiker ihre Unterstützung zu. Einige seiner Ideen hat Richards zum Patent angemeldet, weitere sollen folgen.

Abnehmer für SAM sind die Empa, andere Forschungsinstitutionen und Firmen aus der Textilindustrie. Die Humanikin GmbH will die schwitzenden Roboter allerdings nicht selber produzieren, sondern mit Industriepartnern zusammenarbeiten.