• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Rekord-Heroinschmuggel: Mit 150 Kilogramm Heroin am Zoll

St.Gallen. Ein 51-jähriger türkischer Transportunternehmer ist im August 2007 am Zoll in Diepoldsau SG mit knapp 150 Kilogramm Heroin erwischt worden.

Deswegen wurde er zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren verurteilt. Gegen das Urteil hat der Mann Berufung eingelegt.
Das Kantonsgericht St. Gallen verhandelte den bisher grössten Heroinschmuggel der Schweiz am Mittwoch. Das Urteil steht noch aus.
Das Kreisgericht Rheintal hatte den Türken im September vergangenen Jahres wegen schwerer Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre gefordert.

PKK im Spiel?
Vor dem Kantonsgericht bestritt der zehnfache Vater nicht, das Heroin geschmuggelt zu haben. Er habe unter Druck gehandelt. Zwei Männer der kurdischen Untergrundorganisation PKK hätten ihm mit dem Tod gedroht, sollte er die Drogen nicht in die Schweiz befördern. Als Belohung für den Schmuggel wurden ihm 50’000 Euro versprochen.
Der Verteidiger des Angeklagten sagte, der Mann sei ein „reiner Kurier“ gewesen, der wegen seiner Schulden und Bankkredite für Lastwagen „enorm erpressbar“ gewesen sei. Kriminelle Energie sei nicht vorhanden, eher eine kriminelle Einfalt. Weil er geständig und kooperativ sei, sei eine Strafe unter sieben Jahren angemessen.

«Ich bereue es»
Der Untersuchungsrichter, der die Staatsanwaltschaft vor Gericht vertrat, sagte, der Türke habe die Drogen „ganz und gar freiwillig“ in die Schweiz transportieren wollen. Die Geschichte mit der PKK sei erfunden. Er beantragte eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren.
Der Türke sagte in seinem Schlusswort, er bereue den Drogenschmuggel. Falls er das Gefängnis in der Schweiz dereinst lebend verlassen könne, werde er alles daran setzen, die Männer, die ihn in der Türkei bedroht hatten, zu finden und anzuzeigen.

Er war am 7. August 2007 am Zoll in Diepoldsau SG erwischt worden. Der Mann fuhr lediglich mit einer Zugmaschine von der Türkei in die Schweiz. Das Heroin, 300 Barren à 500 Gramm, lud er in Bulgarien in die Fahrerkabine seines Camions.  Er fuhr von dort via Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich bis an die Schweizer Grenze.
Bei den 150 Kilogramm Heroin handelt es sich um die grösste Menge geschmuggelter Drogen, die in der Schweiz je sichergestellt wurden.

St.GallenSt.Gallen / 02.09.2009 - 12:21:40