Raubüberfälle, Hanfplantagen, Drogentote

AI. Die Kantonspolizei hat ein arbeitsintensives Jahr mit einem spektakulären Raubüberfall und der Rodung einer Hanfplantage hinter sich.

Im Jahr 2006 gab es rund 4.3 Prozent mehr kriminalpolizeiliche Tatbestände zu bearbeiten als im Vorjahr. Das vergangene Jahr kann also wie bereits das Vorjahr als arbeitsintensiv bezeichnet werden.

115 Diebstähle
Die zur Anzeige gebrachten Diebstähle betrugen deren 115 (Vorjahr 100). Diese Zahl ist allerdings nicht alarmierend, da die Anzahl Delikte durch ermittelte Serientäter in die Höhe getrieben wurde.

Bei den Einbruchdiebstählen stieg die Anzahl deutlich auf deren 21. Im Vorjahr (8 Tatbestände) war ein historisches Tief zu verzeichnen. Erfreulich hingegen ist die Aufklärungsquote von fast 75% der angezeigten Einbrüche. Bei den Betrugsdelikten wurden deren 5 Fälle (Vorjahr 16) bearbeitet.

Die Anzahl der zu bearbeitenden Brandfälle betrug deren 8 (Vorjahr 6). In zwei Fällen geht man von Brandstiftung aus, die Täterschaft ist namentlich bekannt aber flüchtig.

Outdoor-Hanfplantage gerodet
54 Personen (Vorjahr 42) wurden wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Anzeige gebracht. In 50 Prozent aller Fälle ging es dabei um den Besitz und den Konsum von Cannabisprodukten. Bei 9 Personen (Vorjahr 6) wurde ein Verfahren wegen Handels eingeleitet. In einem Fall wurde im Bezirk Oberegg AI eine Outdoor-Hanfplantage polizeilich gerodet. Ausserdem verstarb im Jahr 2006 verstarb eine junge Frau an einer Überdosis harter Drogen (im Vorjahr ebenfalls 1 Todesfall).

Anstieg von Sexualdelikten
Es wurden 12 Sexualdelikte (Vorjahr 9) bearbeitet. In vier Fällen ging es um den Vorwurf der sexuellen Handlungen mit einem Kind. In vier Fällen wurden die Täter wegen Besitz und Weitergabe von Pornographie und Gewaltdarstellungen auf Mobiltelefonen zur Anzeige gebracht.

Es ereignete sich wie in den letzten Jahren kein Tötungsdelikt, einzig in einem Fall liegt ein eventualvorsätzlicher Tötungsversuch vor. Zwei jugendliche Schläger traktierten einen jungen Mann solange mit Faustschlägen und Fusstritten, bis er sich nicht mehr rührte.

Bei den Tätlichkeiten und Körperverletzungen wurden 26 Fälle bearbeitet (Vorjahr 30). In 11 weiteren Fällen kam es zu Drohungen und Nötigungen (Vorjahr 18).

Von 0 auf 5 – Raubüberfälle forderten die Polizei
Gefordert wurden die Ermittler auch bei insgesamt 5 Raubüberfällen – im Vorjahr waren es noch null gewesen. Vier davon konnten aufgeklärt werden. Als Täter eines Raubes auf einen Lebensmittelladen in Steinegg konnte ein einheimischer Jugendlicher ermittelt werden. Spektakulär war ein Raub auf eine Bijouterie in Appenzell. Es konnten vier rumänische Staatsangehörige als Täter namentlich ausfindig gemacht und später deren zwei bei der Wiedereinreise in die Schweiz verhaftet werden. Die Beute im Werte von rund 280’000 Franken wurde in Rumänien sichergestellt.

Erwähnenswert ist auch ein bewaffneter Raub auf ein Lokal in Oberegg. Dabei kam es zu einer Schussabgabe, 15 Personen wurden gefesselt und ihrer Wertsachen beraubt. Die professionelle Täterschaft wusste offensichtlich, dass im Lokal durch balkanstämmige Personen illegal um hohe Geldbeträge gespielt wird. Die Täter konnten bislang nicht ermittelt werden.

Täterschaft immer öfters Ausländer
Im vergangenen Jahr wurden im Kanton 73 Personen (Vorjahr 55) polizeilich festgenommen. Auffallend ist hier, dass es sich dabei um immer mehr Personen aus den Oststaaten handelt, vor allem um Kriminaltouristen aus Rumänien.

Das vergangene Jahr kann also – wie bereits auch das Vorjahr – als äussert arbeitsintensiv für die Innerrhoder Polizei bezeichnet werden.