«Pandora’s Box» von Yeşim Ustaoğlu

St.Gallen. Der Spielfilm Pandora’s Box von Yeşim Ustaoğlu ist vom 1. bis 20. September in St. Gallen (KinoK) zu entdecken.

Das einfühlsame Familiendrama wurde in San Sebastián mit der Goldenen und Silbernen Muschel ausgezeichnet.
In ihrem jüngsten Film erzählt die türkische Regisseurin (Reise zur Sonne) die Geschichte der greisen Nusret (Tsilla Chelton), deren Alzheimer-Erkrankung das Leben ihrer Kinder auf die Probe stellt. Das Drama um ein äusserst aktuelles Thema besticht durch eine gelassene Grundstimmung, eine ästhetische Kameraführung und die herausragende Hauptdarstellerin, die Ernsthaftigkeit mit Verschmitztheit paart (und vielen noch aus Tatie Danielle bekannt sein mag).
  
Seit ein paar Tagen ist Nusret spurlos verschwunden. Auf der Reise eint die gemeinsame Sorge um die Mutter die zwei Schwestern und den Bruder nur für kurze Zeit. Getreu dem Motto „Jeder ist seines eigenen Unglücks Schmied“, hat jeder der Fourty-Somethings etwas an dem Leben des anderen auszusetzen. Als die Mutter nach einer Suchaktion in den Bergen schliesslich gefunden wird und sich herausstellt, dass sie altersdement ist, haben die Geschwister keine andere Wahl, als Nusret mit nach Istanbul zu nehmen. Gefangen in ihrem eigenen komplizierten Leben, sieht sich aber keiner von ihnen der Aufgabe gewachsen, eine resolute alte Frau zu betreuen, die in einem geistigen Zustand lebt, der keine Vergangenheit mehr kennt.
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