• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Orgelimprovisation zum Stummfilm «Der müde Tod»

Oberegg/AI. Am Sonntag, 6. September improvisiert der Organist Nicolai Geršak aus Friedrichshafen auf der Oberegger Orgel zum Stummfilm: Der müde Tod.

Nikolai Geršak ist Kantor und Organist in St. Nikolaus in Friedrichshafen. Als Organist spielt er Konzerte im In- und Ausland, improvisiert auf der Orgel zu Stummfilmen und spielt in Jazzfor-mationen. In Kritiken über seine Konzerte kann man lesen: Nicolai Gersak spielte die Orgel gekonnt und souverän, mit einfühlsamer und differenzierter Registrierung, übermütig und mit witzigen Einwürfen. Nicolai Geršak vermag die Zuhörer mit seinem virtuosen Orgelspiel zu begeistern.

Der Stummfilm „Der müde Tod“, mit dem Fritz Lang 1921 der internationale Durchbruch ge-lang, ist auf Grossleinwand zu sehen. Lang rezipiert in diesem Film das traumatische Erlebnis des Ersten Weltkrieges, das den Tod „müde“ gemacht habe. Es ist eine expressionistisch-romantische Darstellung von Schicksalsmotiven, die, obwohl stilistisch nicht einheitlich, vor allem durch die reiche Bildgestaltung wirkt. Als filmhistorisches Dokument ist der Film sehens-wert. Besonders eindrucksvoll ist die Szene, in der die Frau versucht, andere zum Sterben zu überreden: Auch wenn es ihnen wirklich schlecht geht, hängen sie am Leben und wollen es nicht mit dem Tod eintauschen. Dies kann bereits zu diesem Zeitpunkt als klares Bekenntnis angesehen werden, dass es nichts Lebensunwürdiges auf der Welt gibt.

Eine kurze Zusammenfassung des Films: Ein junges Ehepaar kommt in ein Gasthaus und lernt dort einen geheimnisvollen Fremden kennen. Sie erfahren, dass er ein Grundstück neben dem Friedhof gekauft und mit einer hohen Mauer umgeben hat. Als die Ehefrau kurz den Speiseraum verlässt, wird ihr Mann von dem Fremden zum Mitkommen aufgefordert. Die Frau folgt seinen Spuren und gelangt zum Tod. Sie findet Einlass. Der Tod führt sie in eine dunkle Halle, in der die Lebenslichter der Menschen brennen und verlöschen, wenn ihre Stunde ge-kommen ist. Der Tod erklärt ihr, dass er eigentlich des Tötens überdrüssig ist – doch dass auch er Gott Folge leisten muss.

Trotzdem gibt er der Frau eine Möglichkeit, ihren Mann wieder zu bekommen: Sie muss eines von drei Lichtern retten, die gerade am Verlöschen sind. Diese drei Episoden sind orientalisch (Rache der Gläubigen), venezianisch (Mord auf dem Karneval) und chinesisch (kaiserlicher Tyrann). Die Frau scheitert aber in allen drei Fällen. Als letzte Chance bietet ihr der Tod an, ihren Mann zurück ins Leben zu holen, indem sie ihm ein anderes Leben bringt. Die Frau versucht Alte, Elende und Kranke zu überreden, aber keiner will ihr sein noch so erbärmliches Leben schenken. Zuletzt steht ein Haus in Flammen – die Bewohner flüchten und hinterlassen ein Baby. Zunächst denkt die Frau darüber nach, dieses Kind dem Tod zu überlassen. Doch sie geht in das brennende Haus, rettet das Kind, kommt aber selbst in den Flammen um. Im Tod wird sie mit ihrem Geliebten vereint.
Der Konzertverein lädt herzlich zum diesjährigen Herbstkonzert ein, bei dem am Schluss eine Kollekte erhoben wird.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 01.09.2009 - 09:07:47