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«Ohne Freude dreht man durch»

Gais. Philipp Wirth nimmt an der Schweizer Mathematik-Olympiade (SMO) teil. Sein grosses Ziel: Die Internationale Mathematik-Olympiade in Vietnam.

Er ist offiziell einer der besten zwölf Mathematiker der Schweiz und gerade einmal 17 Jahre alt: Philipp Wirth aus Gais. Während für viele Schüler Mathematik absolut unnötig ist und das Fach gar als verhasst gilt, bereitet Phillipp Wirth das Jonglieren mit den Zahlen viel Freude. «Ich hatte noch nie grosse Probleme mit dem Umgang mit Zahlen», sagt er und bezeichnet Mathematik als eine Art Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die er im Mathe-Unterricht bei Rüdiger Scholz im Gymnasium St. Antonius in Appenzell voll und ganz ausleben kann. Sein Lehrer Rüdiger Scholz war es auch, der den 17-Jährigen dazu animiert hat, an der Schweizer Mathematik-Olympiade teilzunehmen.

Algebra als Stärke
Ohne grosse Erwartungen hat sich Philipp Wirth schliesslich angemeldet und nach einer kurzen Einführung Mitte Januar die erste Prüfung bestanden. «Die erste Prüfung in der ETH in Zürich dauerte drei Stunden. In dieser Zeit galt es, fünf Aufgaben zu lösen», sagt Philipp Wirth. Allgemein wird der Prüfungsstoff in vier Bereiche unterteilt: Zahlentheorie, Geometrie, Kombinatorik und Algebra. Letzteres ist es, was Philipp am meisten begeistert. Aber auch in der Algebra komme es stark darauf an, ob ihm eine Aufgabe liege oder nicht.

Keine Konkurrenzstimmung
Nach seinem ersten Erfolg im Januar qualifizierte sich Philipp Wirth für eine weitere Selektionsprüfung, die bereits zwei Tage dauerte. «An jedem Tag wurde eine vierstündige Prüfung abgelegt», erklärt er. Wieder löste der Gaiser die Aufgaben mit Bravour und verbrachte schliesslich mit den letzten 25 Finalistinnen und Finalisten ein einwöchiges Lager in den Berner Voralpen von Rüschegg. «In dieser Woche beschäftigten wir uns intensiv mit komplexen Problemen und Beweisen aus der Mathematik», erklärt er. Die Lösung der Aufgaben erfordere eine kreative Vorgehensweise und stelle hohe Anforderungen ans logische Denken. Und wie ist die Zusammenarbeit in der Gruppe? «Sehr gut», sagt der Gaiser, «wir unterstützen uns alle gegenseitig und bisher ist auch keine Konkurrenzstimmung aufgekommen. Ausser bei den Prüfungen selber, dort schaut jeder für sich.»

Die wichtigste Vorraussetzung für die Teilnahme an der Olympiade ist nach Meinung von Philipp Talent und Freude an Mathe. «Ansonsten hält man das nie durch», sagt er. Das viele Lernen und die Wochenendeinsätze für die Prüfungen gehen nämlich alle zu Lasten der Freizeit.

Ziel Hanoi
Für die nächste Selektionsprüfung will sich der Gaiser jetzt aber besonders ins Zeug legen. Von den zwölf noch übrigen Teilnehmern bekommen sechs die Chance, sich an der Internationalen Mathematik-Olympiade in Hanoi in Vietnam zu beweisen. «Die Aussicht auf diese Reise war von Anfang an meine Motivation teilzunehmen», sagt er. Und jetzt stehen die Chance 50:50, dass sein Traum in Erfüllung geht. Auch Philipp Wirth sieht diesbezüglich nicht schwarz: «Ich habe mir schon bei der ersten Prüfung keinen Chancen ausgerechnet und bin weiter gekommen. Also könnte es auch diesmal reichen. Trotzdem ist ihm aber bewusst, dass die Konkurrenz stark ist und viele bereits zum zweiten oder dritten Mal an einer solchen Olympiade teilnehmen.


Unterstützung durch Metrohm Stiftung Herisau
Wie alle fünf Wissenschafts-Olympiaden wird auch die Mathematik-Olympiade im Rahmen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Metrohm Stiftung Herisau substantiell unterstützt.


Weitere Artikel zu diesem Thema:
«Zahlen-Genie aus Gais», (31.03.2007)

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 04.04.2007 - 13:13:00