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Nie mehr Katzenjammer oder das Geschäft mit der Tierliebe

SG. Immer mehr Schweizer Haustierbesitzer versichern ihre Lieblinge bei einer Tierversicherung. Das Prämienzahlen lohnt sich aber nicht in jedem Fall.

Kater Moritz ist krank. Sein Herrchen fährt schleunigst mit ihm zur Tierärztin. Das vierjährige Tigerli bekommt gegen den Schnupfen eine Spritze und muss Tabletten schlucken.

Im Wartesaal hängt ein Zettel, der die Haustierbesitzer über die Möglichkeit einer Haustier-Versicherung informiert. Tierversicherungen übernehmen einen Teil der Kosten, wenn das kranke Büsi oder der verunfallte Hund zum Tierarzt muss.

«Ich selber empfehle keine Tierversicherungen», sagt die St. Galler Tierärztin Daniela Glaus, die den Kater Moritz behandelt. Bei den Tieren sei es wie beim Menschen: Je älter sie sind, umso teurer wird die Behandlung. Für eine Katze müsse im Jahr mit Kosten von rund 150 Franken für Impfen und Entwurmen gerechnet werden. Bei einem Hund sind es rund 100 Franken. «Bei mir gibt es selten Rechnungen über 100 Franken», sagt Glaus.

500 Franken Jahresprämie für einen Hund
Bei der Lausanner Versicherung Epona, die seit den 1970er-Jahren Haustiere versichert, würde der Halter von Kater Moritz bei einem Selbstbehalt von 100 Franken eine Jahresprämie von 228 Franken bezahlen. Bei einem gleichaltrigen Hund käme die Prämie auf 564 Franken im Jahr zu stehen. Die Epona deckt aber
nur 80 Prozent der Behandlungskosten, maximal 2000 Franken pro Krankheit oder Unfall.

Die Animalia AG, eine Tochtergesellschaft der Assura, zählt rund 10’000 Versicherte. „Wir haben ein jährliches Wachstum von 40 Prozent“, sagt Martin Schwaar von der Animalia-Geschäftsleitung auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Animalia verlangt bei Katzen bis 4 Jahre eine Prämie von 282 Franken
bei einem Selbstbehalt von 100 Franken. Hunde kosten doppelt so viel. Die Prämie steigt, je älter ein Tier ist.

Dritter Anbieter in der Schweiz ist seit 2006 die Wau-Miau-Versicherung der Europäischen Reiseversicherungs AG. Nach Abzug des Selbstbehalts übernimmt das Basler Unternehmen 90 Prozent der tierärztlichen Leistungen.

Mobiliar lanciert Billigprämie
Ende April 2009 ist auch die Mobiliar in das Geschäft mit Haustier-Versicherungen eingestiegen. «Wir haben nach zwei Monaten bereits 550 Versicherte», sagt Susanne Maurer von der Mobiliar. Für Katzen gibt es bereits ab 51 Franken, für Hunde ab 122 Franken jährlich eine Krankenversicherung. Wer sein Tier versichern will, sollte dies möglichst früh tun: Wau-Miau und Animalia versichern nur Tiere, die jünger als 7 Jahre sind. Die Mobiliar nimmt Hunde bis 4 Jahre und Katzen bis 6 Jahre auf. Bei Epona kommen sogar nur
Vierbeiner unter, die weniger als 4 Jahre alt sind.

Die Anbieter schliessen jedoch viele Fälle aus, etwa die Behandlung von Erbkrankheiten oder Gebrechen. Ausgeschlossen sind auch Kastrationen, Sterilisierungen oder Diäten. Immerhin: Mit einer höheren Franchise kann der Tierhalter die Prämie senken.

Doch was ist, wenn sich Kater Moritz das Bein bricht oder einen Hirntumor bekommt? «Ich habe selten grosse Sachen in meiner Kleintierpraxis», sagt Daniela Glaus. Pro Jahr seien es etwa drei Beinbrüche. Hier muss aber im Minimum mit 1000 Franken für die Behandlung gerechnet werden. Die Entfernung eines Hirntumors bei einer Hauskatze koste bis zu 3000 Franken.

St.GallenSt.Gallen / 01.07.2009 - 08:31:20