• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Nicht länger Weg-, sondern Hinsehen

Wolfhalden. Jugendliche, Lehrer, Polizei und Gemeindepräsident diskutierten letzten Samstag zusammen, wie der Umgang miteinander verbessert werden kann.

Ausschlaggebend für die Veranstaltung waren die Vorfälle vom letzten Frühling, in deren Verlauf die Polizei in einer koordinierten Aktion mit dem Gemeinderat und der Schulkommission sogar mit einem Drogenspürhund die Oberstufe nach Betäubungsmitteln absuchte. Immer wieder gab es zudem Sachbeschädigungen kleineren und grösseren Ausmasses. Durch die Hartnäckigkeit des Gemeinderates und der Polizei konnten letztere inzwischen restlos aufgeklärt werden.

Am grossen runden Tisch im Kronensaal begegneten sich am vergangen Samstag, 24. Februar, nun Auge in Auge die Jugendlichen selber, die Lehrerschaft, Elternratsmitglieder, Kirchenvertreter, Gemeinderatsmitglieder, die Jugendkontaktbeamtin der Polizei, die Schulkommission, Vertreter von Parteien und Lesegesellschaften, die Leitung des Jugendheimes Sternen, der Schularzt und eine Hauswartsverterterin zum grossen Austausch unter dem Thema «Jugend ohne Grenzen».

Alle wünschen sich mehr Respekt
Im Zentrum standen noch nicht ganz konkrete Massnahmen, sondern vor allem die gegenseitige Erwartungshaltung. Erstaunlicherweise war dabei herauszuhören, dass sich alle Beteiligten einen vermehrt respektvollen und wertschätzenden Umgang wünschen. Der Weg dorthin wird jedoch eine grosse Herausforderung sein, denn die verschiedenen Anspruchsgruppen haben unterschiedliche Vorstellungen davon.

Einig war man sich jedoch, dass überhaupt etwas passieren muss. Die einzelnen Delegationen erhielten die Gelegenheit, sich bilateral mit anderen Gruppierungen abzusprechen und auszutauschen. Im Vordergrund stand dabei der Wunsch, dass der Gemeinderat eine führende und koordinierende Rolle zu übernehmen habe.

Erwachsene müssen Vorbildfunktion wahrnehmen
Die Auswertung der Diskussion ist eindeutig: Alle Erwachsenen in Wolfhalden haben Vorbildaufgaben für das Zusammenleben und den Umgang mit Mitmenschen und Materialien zu übernehmen und alle Personen in Wolfhalden sollen die Zivilcourage aufbringen, sich für die Einhaltung von Anstandsregeln im täglichen Zusammenleben einzusetzen.

Als nächstes wird gehandelt
Natürlich wurden auch erste Verhandlungen geführt. So meinte eine Oberstufenschülerin, dass sie und ihre Kollegen und Kolleginnen sich an die Regeln halten wollten, wenn auf der anderen Seite die Erwachsenen dafür sorgten, dass sie genügend Raum für Aktivitäten zur Verfügung bekämen.

In einem nächsten Schritt werden die nun genannten Erwartungen konkretisiert und angegangen. Dabei ist es wichtig, von Pauschalsätzen wie «meh sött halt?» oder «d’Gmeind mösst halt emol?» wegzukommen und gezielt Projekte verantwortlichen Personenkreisen zuzuordnen, sprich: «Wer genau macht was genau mit welchen Mitteln?»

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 02.03.2007 - 12:21:00