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Nicht immer nur nörgeln

Schönengrund. Mit Hedi Knaus führt eine starke Frau die Gemeinde. Als Präsidentin der kleinsten Gemeinde Ausserrhodens hat sie aber auch mit Problemen zu kämpfen.

Offen und ehrlich versucht sich Hedi Knaus für «ihre» Gemeinde einzusetzen – trotz toller Vorteile der Gemeinde wie eine grosse Nähe zur Natur, erschwingliche Baulandpreise und guten Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht immer eine leichte Aufgabe.

Frau Knaus, wie sieht es in Ihrer Gemeinde aus: Was sollte verbessert werden?
Wir wollen uns noch vermehrt mit dem Slogan «Schönengrund-grundschön» positionieren. Ausserdem soll die Baulandvermarktung verbessert werden. Die Gemeinde besitzt eigenes, günstiges Bauland an schönster Wohnlage. Und auch private Eigentümer bieten Bauparzellen an.

Was erwarten Sie, wie sich Schönengrund in fünf Jahren entwickelt haben wird?
Schönengrund wird massvoll gewachsen sein, einige zufriedene Neuzuzüger, darunter auch Eigenheimbesitzer werden sich bei uns niedergelassen haben. Ausserdem hoffe ich, dass die Zusammenarbeit unter Gemeinden in der Region wird noch intensiver sein, so wird unsere Feuerwehr zum Beispiel mit der Feuerwehr Neckertal angeschlossen sein.

Wie sind denn die Einwohnerzahlen momentan?
Die Tendenz ist wie anderswo eher sinkend. Wir wohnen in einer Randregion und die Erkenntnis, was eine solche trotz allen möglichen Nachteilen an Lebensqualität vorzuweisen hat, braucht etwas Zeit.

Was haben Sie denn für eine Bevölkerungsstruktur?
Unsere Lage zieht vor allem Familien und naturverbundene, ruheliebende Personen an, die unsere überschaubaren Strukturen mögen.

Die jungen Leute, die kurz nach der Ausbildung stehen, ziehen oft weg. Später, wenn sie eine eigene Familie gründen, erinnern sie sich manchmal an die Vorteile des ländlichen Wohnens und kehren zurück.

Was mögen Sie persönlich an ihrer Gemeinde am liebsten?
Ich mag die Kleinheit und Überschaubarkeit unserer Gemeinde, die Nähe zur Natur, die gute Luft zum Atmen und die allzeit verlässlichen Beziehungen mit den Miteinwohnern.

Was ich aber schade finde, ist dass unsere Daseinsberechtigung als kleinste und hinterste Gemeinde im AR-Hinterland in Frage gestellt wird.

Und was sind die schönen und vielleicht auch weniger schönen Seiten ihrer Arbeit als Gemeindepräsidentin? Ich mag den Kontakt mit den Einwohnern und Bewohnern unserer Region, mit eingeschlossen die Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinweg. Gerne vertrete ich die Gemeinde Schönengrund nach aussen und zeige die Attraktivität unseres Dorfes auf.

Es stört mich jedoch, wenn an der Arbeit von ehrenamtlichen Tätigen genörgelt wird von denjenigen, die sich nicht selber in irgendeiner Form für die Gemeinschaft engagieren! Und ich habe auch Mühe mit Forderungen, was «die Gemeinde» noch alles tun sollte – ohne jedoch die Mehrbelastung durch Steuern in Kauf zu nehmen.

Welche Vorteile hat Ihre Gemeinde gegenüber anderen?
Schönengrund hat als kleinste Gemeinde in Appenzell Ausserrhoden eine zuverlässige, fortschrittliche Infrastruktur und ein gut funktionierendes, integratives Schulsystem. Die Kinder besuchen Kindergarten und Primarschule im Dorf und wechseln für die Oberstufe ins benachbarte St.Peterzell.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 08.12.2006 - 09:26:00