Neuer Obermetzger im Appenzellerland

AI/AR. Die Hauptversammlung des Metzgermeisterverbandes beider Appenzell auf dem Kronberg stand ganz im Zeichen des Präsidentenwechsels.

Bevor er aber abdankte, hielt Präsident Franz Fässler zum letzten Mal Rückblick auf ein aktives Vereinsjahr 2006. Als ganz besonderen Höhepunkt im vergangenen Jahr strich er den OLMA-Umzug heraus, an den auch der Metzgermeisterverband Appenzellerland als Teilnehmer eingeladen wurde. Der Verband liess sich dafür etwas ganz Spezielles einfallen: Ein Doppelspänner mit zwei schwarzen Pferden zog eine uralte Gulaschkanone vom Bahnhof bis zum OLMA-Gelände. Im heissen Wasser der Gulaschkanone wurden Siedwürste in der Grösse von Cipollatas gekocht und an die Umzugsbesucher verteilt. Die Zuschauer waren begeistert und feierten die Aktion mit Rufen wie «Südwöscht, Südwöscht» oder «Lueg det d’Metzger!» – eine Stimmung, die unbeschreiblich war und allen Teilnehmern des Verbandes wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Als besonders erfreulich durften im letzten Jahr auch die grosse Anzahl von Lehrabschlüssen vermerkt werden, erklärt Fässler. Insgesamt sieben neue Metzger und vier ausgebildete Verkäuferinnen durften bei der Lehrabschlussfeier auf dem Kronberg ihren Fähigkeitsausweis entgegennehmen, so viele wie schon lange nicht mehr.

Spezialitäten hoffentlich schon dieses Jahr geschützt
Noch immer ausstehend sei aber eine Antwort vom Bundesamt für Landwirtschaft für das Gesuch, Produkte wie etwa Mostbröckli regional zu schützen. So sollen gewisse Spezialitäten nur noch im Appenzellerland oder in nahe angrenzenden Regionen produziert werden dürfen – dies soll den Metzgern einen Marktschutz verschaffen. Der Verband hofft noch im Laufe dieses Jahres auf eine Antwort aus Bern.

Sturzenegger ersetzt Fässler als Präsident
Schliesslich trat Franz Fässler als Präsident des Metzgermeisterverbandes beider Appenzell zurück. Nach über neun Jahren sei es jetzt an der Zeit, meinte Fässler, die Leitung an einen jungen Metzger zu übergeben. Mit Peter Sturzenegger war bereits seit einiger Zeit ein fähiger Nachfolger aufgebaut worden, der diese Aufgabe jetzt mit Freuden übernimmt.

Sturzenegger führt selbst zusammen mit seiner Frau die Metzgerei mit Restaurant Ochsen in Schwellbrunn. Der dreifache Vater ist auch aktiv in der Feuerwehr Schwellbrunn, investiert viel Zeit ins Silvesterchlausen und ist Präsident des Gewerbeverbandes Schwellbrunn. Der Metzgermeisterverband dankt Fässler für seine langjährige Arbeit und wünscht Sturzenegger alles Gute für seinen Start als Präsident.