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Neue Linienführungen für umstrittene Strassen

Frauenfeld/TG. Der neue Thurgauer Richtplan ermöglicht es, bis zu 80 Hektaren Land für die Ansiedlung grosser Betriebe auszuscheiden, ohne dafür anderes Land auszonen zu müssen.

Baudirektor Jakob Stark sagte bei der Vorstellung des neuen Richtplans am Donnerstag, zahlreiche Eingaben und Diskussionen hätten zur Änderung der Linienführungen der Oberlandstrasse (OLS), ehemals T13, und der Bodensee-Thurtal-Strasse (BTS), ehemals T14, geführt.

Ottenbergtunnel und Ortsumfahrungen
Von 1460 Detailanträgen während der öffentlichen Auflage des Richtplans, hatten sich gegen 500 mit der Verkehrsplanung beschäftigt. Besonders umstritten waren dabei die BTS und die OLS, die in der alten Fassung bereits Abstimmungsniederlagen erlitten hatten.

Die BTS von Bonau bis Arbon verläuft nun auf weiten Strecken auf dem Trassee der heutigen Thurtal-Strasse. Eingeplant wurden enge örtliche Umfahrungen, beispielsweise für Bürglen und Amriswil. Weinfelden soll mit Hilfe eines Tunnels durch den Ottenberg umfahren werden.

Dort, wo die BTS/T14 das alte Trassee verlässt, verläuft sie meist direkt neben dem bestehenden Bahntrassee. Durch diese Linienführung solle die Landschaft geschont werden, so Stark. Er geht davon aus, dass die neue Planung bei den Umweltverbänden auf mehr Gegenliebe stossen wird, als das alte, 2005 abgelehnte Projekt.

Differenzen blieben aber hinsichtlich der Ausgestaltung der Strasse: Der Richtplan sieht eine kreuzungsfreie Hochleistungsstrasse ohne Langsamverkehr und mit Höchstgeschwindigkeit von 80 und 100 km/h vor. Die Umweltverbände bevorzugen eine Strasse mit Mischverkehr.

Südumfahrung als Agglomerationsprogramm
Die OLS/T13 wird in der Planung geteilt: Die Verbindung vom Südrand Kreuzlingens bis nach Bätershausen fällt neu ins Agglomerationsprogramm Kreuzlingen-Konstanz. Eine „Südumfahrung Kreuzlingen“ war ebenfalls 2005 in der Volksabstimmung gescheitert.

Ab Bätershausen – samt dessen Umfahrung – verläuft die Strasse über Langrickenbach bis Oberaach und gilt als normale Kantonsstrasse. Sie wird südlicher geführt als ursprünglich geplant und sieht nur noch eine Verbindungsstrasse von der OLS nach Münsterlingen vor.

Auch wenn die Planungen für BTS und OLS bis 2011 entscheidungsreif sind, soll die OLS ab Bätershausen erst gebaut werden, wenn während zweier Jahre täglich mindestens 10’000 Fahrzeuge durch Langrickenbach rollen. Wann das sein könnte, wollte am Donnerstag niemand sagen. Derzeit sind es halb soviele.

Keine Kompensation
Noch offen ist auch, wo die Grossflächen für Unternehmensansiedlungen ausgeschieden werden sollen. Verhandlungen liefen im Raum Müllheim-Wigoltingen, sagte Stark. Mit diesen vorsorglich bereit gestellten Flächen will man die Ansiedlung neuer Unternehmen oder die Erweiterung bestehender Firmen
erleichtern.

Während sonst jedes neu eingezonte Baugebiet durch die Auszonung eines bisherigen kompensiert werden muss, soll diese Regel für die sogenannten strategischen Arbeitszonen nicht gelten. Nicht tangiert wird von der neuen Planung der Umfang des Landwirtschaftslands im Thurgau: Entsprechend der Bundesvorgaben bleiben dafür 30’000 Hektaren reserviert.

ThurgauThurgau / 27.08.2009 - 12:57:16