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Mordfall Ylenia: Stiftung unterstützt Schule auf den Philippinen

Appenzell. Die Stiftung Ylenia hat ein Hilfsprojekt für eine Schule im Norden der Philippinen gestartet. Zum Andenken an das ermordete Mädchen aus Appenzell, das jetzt in der zweiten Klasse wäre, werden Kinder im Primarschulalter unterstützt.

Insgesamt will die Stiftung Ylenia das Hilfsprojekt der philippinischen Organisation HBI mit 165’000 Franken unterstützen. Charlotte Lenhard, die Mutter von Ylenia und Stiftungsratspräsidentin, bestätigte einen Artikel des „Appenzeller Volksfreund“ vom Donnerstag.

„Ylenia Building“ steht auf dem neuen Schulhaus der Rissing-Primarschule auf der nord-philippinischen Insel Luzon. Gebaut wurde das Schulhaus mit drei Klassenzimmern von einem Teil des Geldes, welches Menschen als Zeichen der Anteilnahme nach der Entführung des kleinen Mädchens im Sommer 2007 gespendet haben.

Vor einigen Wochen reiste die Mutter von Ylenia zusammen mit ihrem Bruder auf die Insel, um das Projekt zu besichtigen. Das neue Gebäude gehört zur Rissing-Schule in Bangar. Die Dorfschule wurde durch Termitenbefall und Tropenstürme stark beschädigt. Es gab weder Trinkwasser noch sanitäre Einrichtungen.
„Ylenia wäre jetzt in der zweiten Klasse. Deshalb war es mir und dem Stiftungsrat ein Anliegen, dass gleichaltrigen Kindern geholfen wird“, sagte Charlotte Lenhard. Rund 90 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis dritten Klasse werden seit einigen Monaten im neuen „Ylenia“-Haus unterrichtet.

Arme Kleinbauern
Die Kinder kommen aus sehr armen Verhältnissen. Beim Kampf um das Lebensnotwendigste sei ein regelmässiger Schulbesuch alles andere als selbstverständlich. Wegen Misswirtschaft und Korruption seien die Behörden in ländlichen Regionen oft nicht in der Lage, öffentliche Schulen zu unterhalten,
schreibt die Stiftung Ylenia auf ihrer Homepage.

Damit das Projekt nachhaltig wirke, gehe die Unterstützung über das eigentliche Schulprojekt hinaus. Mit Hilfe der Ylenia-Stiftung sollen 50 Kinder aus besonders armen Kleinbauernfamilien in ein Ernährungsprogramm aufgenommen werden.

Bedürftige Familien werden mit Mikrokrediten unterstützt. Geplant sei ausserdem ein Schulgarten und die Anschaffung von vier Computern, schreibt die Stiftung. In den nächsten drei Jahren will die Stiftung Ylenia nochmals jährlich 35’000 Franken spenden. Das Geld sei noch nicht beisammen, die Stiftung sei auf
weitere Einnahmen angewiesen, sagte Lenhard.

Weniger Spenden
Nach der Spendenflut nach der Entführung und Ermordung von Ylenia flössen die Einnahmen jetzt spärlicher, sagte Charlotte Lenhard. Durchschnittlich gehen bei der Stiftung pro Monat zwischen 2000 und 4000 Franken ein.

Oft erhalte die Stiftung Geld von Kindern, das diese in Appenzell sammeln. Aktiv ist auch die Mutter von Ylenia. Zusammen mit Freiwilligen verkauft Charlotte Lenhard selbstgemachte Brote und Konfitüren oder Handarbeiten an der Chilbi in Appenzell.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 13.08.2009 - 16:38:58