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Mittsommerfest der Thurgauer Blasmusik

Weinfelden/TG. 52 Musikvereine feiern und spielen drei Tage. Vom 19. bis zum 21. Juni findet das 23. Thurgauer Kantonalmusikfest statt, ein Fest der Volkskultur in ihrer reinsten Form.

Alle fünf Jahre treffen sich die Thurgauer Musikvereine zu einem grossen gemeinsamen Fest. 48 Musikvereine sind im kantonalen Verband organisiert, sie alle nehmen am Musikfest teil. Ausserdem kommen vier auswärtige Gastvereine nach Weinfelden. Am Kantonalmusikfest werden insgesamt rund 2100 Frauen und Männer aufspielen.

Das Kantonalmusikfest ist ein Mittsommerfest. Wenn die Tage am längsten und die Nächte am kürzesten sind, trifft sich der Thurgau in seiner Mitte, um ein Wochenende lang zu feiern. Das Festzelt wird von Freitagabend bis Sonntagabend fast rund um die Uhr in Betrieb sein. Das Kantonalmusikfest 2009 ist auch ein Fest der kurzen Wege. Die Wettspiellokale, die Marschmusikstrecke, das Festzelt, und alle anderen Plätze, auf denen etwas los ist, sie alle liegen im Bereich eines zehnminütigen Spazierganges – und in bequemer Fussdistanz vom Bahnhof. Weinfelden hat zum Glück in seinem Dorfkern genügend Räume und Plätze, um ein solches Fest durchzuführen.

Umzug vom Bahnhof zum Rathaus
Wer von Anfang an dabei ist, wird belohnt. Schon am Freitag Nachmittag findet nämlich der erste Höhepunkt des Musikfestes statt. Mit einem Umzug durch das Dorf wird das Fest um 18 Uhr 30 eröffnet. Der Umzug führt vom Bahnhof via Bahnhofstrasse, Bankplatz, Rathausstrasse bis hinauf zum Rathausplatz. Dort wird das Musikfest eröffnet, wobei die Musikgesellschaft Harmonie Amriswil die Kantonalfahne an den Musikverein Weinfelden übergeben wird.

Publikumsmagnet Marschmusik-Konkurrenz
Sicher nicht nur für Liebhaber der Marschmusik lohnt es sich, am Samstag oder Sonntag der Freiestrasse einen Besuch abzustatten. Die Marschmusik-Konkurrenz wird einer der grossen Publikumsmagneten sein. Die drei Marschmusik-Blöcke beginnen am Samstag um 11.20 Uhr und um 17.20 Uhr sowie am Sonntag um 11.30 Uhr. Für die Musikvereine ist dieser Wettbewerb eine grosse Herausforderung. Bei ihrem Marsch über eine Strecke von 400 Metern wird von ihnen hohe Präzision in Gleichschritt und Harmonie verlangt. Hier wird Marschmusik in Perfektion zelebriert – und von den sechs Juroren kritisch bewertet.

Wettspiel
Für die Liebhaber der Blasmusik sind die Wettspiel-Vorträge ein Ohrenschmaus – und für die Musikvereine und für jeden einzelnen Musikanten der persönliche Höhepunkt des Festes.
Gespielt wird in den vier Wettspiellokalen Thurgauerhof, evangelische Kirche, Rathaus und Pestalozzi-Turnhalle.

Monatelang haben die Musikvereine auf diesen Augenblick hin geübt. Jetzt gilt’s ernst. Denn eine fachlich unbestechliche Jury bewertet jede Darbietung kritisch. Ein Kantonales Musikfest findet nur alle fünf Jahre statt. Die Teilnahme am Wettspiel ist für alle Thurgauer Musikvereine obligatorisch. Für die Vereine ist der Wettbewerb eine Standortbestimmung, dies auch im Hinblick auf das Eidgenössische Musikfest, das 2011 in St. Gallen stattfinden wird.

Jeder Verein bereitet ein Selbstwahlstück vor. Jeder Verein erhält zudem ein vom Verband bestimmtes Werk zehn Wochen vor dem Fest als Aufgabestück. Dieses ist aus dem Bereich der Unterhaltungsmusik. 13 Juroren sind bei den Wettspielen in den vier Lokalen. Bewertet wird nach einem Reglement des Schweizer Blasmusikverbandes. Jeder Verein erhält eine Totalpunktzahl, die von 153 – 300 reichen kann. Die Vereine erhalten einen Kurzbericht über ihre Darbietung.

Am Schluss des Festes über das ganze Wochenende gibt es pro Klasse eine Rangliste. Diese ist unanfechtbar. Sie ist aber auch nur eine Momentanaufnahme der Punktzahlen, die für den Vortrag erteilt worden sind.

Gesamtchor mit 2000 Musikanten
Zum spektakulären Showdown kommt es am Sonntag Nachmittag um 15 Uhr, wenn die gut 2000 aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich auf dem Marktplatz zum gemeinsamen Schlusskonzert formieren.
Nach der Feier verschieben sich die Musikanten in „geordnetem Abmarsch“ zum Festzelt, wo bis gegen 20 Uhr das Musikfest seinen Ausklang findet. Dieser wird begleitet von der Blaskapelle „d’Seehofer“. Bei schlechtem Wetter findet die Schlussfeier im Festzelt statt.

Unterhaltung, Partymusik
Ab Freitagabend 19.30 Uhr wird den Festbesuchern – als Kontrastprogramm zur Marschmusik – Partymusik geboten, und zwar live. Am Freitagabend ab 19.30 Uhr sorgt das Thurgauer Trio AlpenZickZack für ausgelassene Stimmung.
Am Samstag ab 19.30 Uhr kommen die Freunde der Oberkrainer Tradition auf ihre Kosten. Das Original Oberkrainer Sextett heisst nicht nur so, es kommt auch aus dem slowenischen Oberkrain, dem Mekka der Volksmusik.
Ab 22.30 Uhr brechen dann alle Dämme, wenn das Trio Wolkenbruch aufspielt, die „ultimative Partyband mit einem unerschöpflichen Repertoire“. Das OK des Musikfestes hofft, dass dies während der drei Festtage der einzige Wolkenbruch bleibt.

Auch am Sonntag wird im Festzelt nochmals Stimmung gemacht. Zum Frühschoppen spielt wieder eine Thurgauer Formation mit grosser Fangemeinde: Ab 10 Uhr 15 spielt die Blaskapelle Original Kemmentaler Kibizen. Und am späten Sonntag Nachmittag, nach der Schlussfeier, lässt die Blaskapelle d’Seehofer das Musikfest ausklingen. Auch diese Formation kommt aus der Nachbarschaft, und zwar vom Bodensee.
Allein schon das Unterhaltungsprogramm im Festzelt dürfte ein grosses Publikum aus nah und fern anziehen.

Anreise für Musikanten
Wer am Musikfest aktiv mitmacht, reist mit dem öffentlichen Verkehr gratis ans Fest und wieder heim. In Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben stellt das Musikfest jedem Musikanten ein 3-Tages-GA für alle öffentlichen Verkehrslinien im Thurgau zur Verfügung.

Budget
Das Musikfest 2009 hat ein Budget von 600’000 Franken. Die Einnahmen werden im Wesentlichen generiert durch Sponsorenbeiträge, durch den Verkauf der Festkarte und durch die Gastronomie.

Schaufensterwettbewerb
Der Weinfelder Detailhandel schmückt im Hinblick auf das Musikfest seine Schaufenster.
Bis jetzt haben sich 16 Detaillisten zum Mitmachen gemeldet und Material wie Instrumente, Noten, Notenständer, Werbematerial etc. bestellt. Das originellste Schaufenster wird ausgezeichnet. Die Fotos der Ehrendamen sind übrigens bereits im Schaufenster des Modehauses Vabene zu sehen.

Die Blasmusik, ein gutes Stück Kulturgut
Die Blasmusik gehört in Westeuropa, in der Schweiz und nicht zuletzt auch im Thurgau zu den grossen Traditionen der Volkskultur. „Die Blasmusik entstand innerhalb des deutschsprachigen Raums vor allem in Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und Südtirol“, heisst es auf Wikipedia.
Blasmusik war ursprünglich Militärmusik, ist aber heute weit mehr als das. Schon im 19. Jahrhundert, also lange bevor die Unterhaltungsmusik aus den USA auf die alte Welt überschwappte, war sie ein fester Bestandteil des volkstümlichen Kulturguts. In den letzten Jahrzehnten haben die hiesigen Musikvereine ihr Repertoire gehörig aufgefrischt mit Stücken, die ihren Ursprung in der Popmusik, dem Jazz oder der internationalen Folklore haben. Blasmusik ist heute eine Kultur mit grosser Vielfalt.
Gerade in den Kleinstädten und Dörfern des ländlichen Thurgaus wird diese Kultur bis heute mit Liebe gepflegt. Immer noch gehören die Darbietungen der Musikvereine zu den festen Bestandteilen von Ritualen wie Bundesfeiern, Fahnenempfänge oder Jubiläen.

Weitere Informationen unter http://www.musikfest09.ch/

ThurgauThurgau / 12.06.2009 - 08:32:36