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Marché-Concours: Der Thurgau präsentierte sich in Hochform

TG. Der Kanton Thurgau zeigte sich als Ehrengast am diesjährigen Marché-Concours, dem grössten Pferdefest der Schweiz, von seiner besten Seite.

Am Samstag und Sonntag standen in Saignelégier im Kanton Jura pferdesportliche, kulturelle und kulinarische Thurgauer Kostproben auf dem Programm. An der Spitze der Thurgauer Delegation stand der Gesamtregierungsrat unter Leitung von Regierungspräsident Claudius Graf-Schelling.

Die Wetterprognosen für das Wochenende liessen nicht allzu Gutes erwarten. Am Samstagmorgen zeigte sich Saignelégier nebelverhangen, grau und regnerisch. Die Temperatur war deutlich unter 20 Grad gesunken.

Doch dann hatte Petrus ein Einsehen mit den Veranstaltern und mit dem Ehrengast. Bereits am Samstagabend zeigte sich die Sonne wieder und am Sonntag herrschte prächtiges, dank einer leichten Brise nicht allzu heisses Wetter, das nachgerade ideal zum Höhepunkt des Pferdefestes, dem Umzug am Sonntagnachmittag, passte. Vor einer grossartigen Kulisse mit mehreren tausend Zuschauerinnen und Zuschauern aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland war der Thurgau mit über zwei Dutzend Sujets Hauptakteur des farbenprächtigen Umzugs in der Pferdearena. Unter ihnen waren beispielsweise die Thurgauer Zucht-, Kavallerie- und Reitvereine hoch zu Pferd mit ihren bunten Standarten, die Thurgauer Landsknechte mit ihren grünen, historischen Uniformen, die Ischällner vom Immenberg mit ihren lautstarken Treicheln, aber auch Musikgesellschaften wie das Spiel der Kantonspolizei Thurgau oder die Musikgesellschaft Thundorf. Sie alle trugen zu einem Gesamtbild bei, das allen, aber in erster Linie den zahlreich anwesenden Thurgauerinnen und Thurgauern, in bester Erinnerung bleiben wird.

Bereits am Samstagabend überzeugten die Thurgauer Gäste am Galaabend in der Halle Cantine, einem prachtvollen Holzbau und Wahrzeichen von Saignelégier. Der Musikverein Kradolf-Schönenberg beeindruckte mit einem Programm aus modernen Stücken wie einem Medley mit Abba-Melodien und Melodien aus James-Bond-Filmen. Dass der Saal an diesem Abend mehrheitlich in Thurgauer Hand war, zeigte sich, als der Musikverein das Thurgauerlied intonierte. Blitzartig stand der grösste Teil der Anwesenden und sang das Lied auf den Thurgau aus voller Kehle mit.

Der Romanshorn Hackbrettspieler Nicolas Senn hatte das Publikum schnell auf seiner Seite, nicht nur wegen seines virtuosen Spiels, sondern auch, weil er frisch von der Leber weg seine Stücke in schönstem „français fédéral“ ansagte. Zusammen mit Dai Kimotos Swing Kids sorgte er für eine Weltpremiere mit einem sogenannten Hack’n Roll, einem Stück für Hackbrett und Big Band, das aus der Feder von Dai Kimoto stammt. Seine Kids spielten ausserdem Swing vom Feinsten, ein Ohrenschmaus, bei dem die unbändige Spielfreude der jungen Musikerinnen und Musiker deutlich hör- und spürbar war. Der Präsident des Marché-Concours, Daniel Jolidon, war beeindruckt von diesem Galaabend. Er sprach von einem fantastischen Konzert.

So viel Applaus wie die Thurgauer Künstler am Samstagabend in der Halle Cantine ernteten, so viel erhielten auch die Vorführungen am Sonntagvormittag im grossen Rund der Pferdearena. Allen voran die Dressurreitern Barbara Steiger, die zusammen mit der Tänzerin Carmen Puccio das Stück Neptuns Hengst aus dem Pferdetanztheater „Equus magicus“ aufführte, welches das Publikum einerseits durch seine Anmut und andererseits durch seine Dynamik in seinen Bann zog. Ein Zuschauer kommentierte diesen Auftritt kurz und bündig: „Das ist die hohe Schule der Dressur.“

Regierungspräsident Claudius Graf-Schelling kam bei seiner Rede am Festbankett vom Sonntagmittag auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Kantone Jura und Thurgau zu sprechen. So sei beispielsweise der Tourismus in beiden Kantonen ähnlich ausgerichtet auf Wanderungen, Velo- und Reitausflüge, im Alter unterschieden sich die beiden Kantone aber wesentlich. Während der Thurgau mit seinen gut 200 Jahren bereits im gesetzeren Alter sei, stecke der Jura mit seinen 30 Jahren noch in den Kinderschuhen, habe dafür aber das junge Mannesalter noch vor sich. Im Weiteren sagte er, dass sich der Thurgau im Jura als landschaftlich reizvoller Kanton am Ufer des Bodensees mit guter verkehrsmässiger Erschliessung und einem umfangreichen Bildungssystem zeigen wolle. Diese Vorzüge wurden den Besucherinnen und Besucher auf sympathische Art in den Thurgauer Marktständen auf dem Festgelände vor Augen geführt. Informationen vor allem aus dem Tourismusbereich wurden – mit Publikumsspielen und Thurgauer Spezialitäten wie Süssmost und Apfelringli angereichert – dargeboten und stiessen auf reges Interesse.

Der Thurgauer Volkswirtschaftsdirektor Kaspar Schläpfer bezeichnet den Thurgauer Auftritt im Jura als überaus gelungen: „Der Thurgau hat sich einem nationalen, vor allem pferdeinteressierten Publikum an einem Ort zeigen können, wo man den Thurgau bisher noch nicht gut kannte. Dabei hat er die Chance gepackt, mit guten Darbietungen den Besucherinnen und Besuchern den Kanton näher zu bringen.“ Bei allen beteiligten Thurgauerinnen und Thurgauer – und das waren insgesamt mehrere hundert – seien ein grosses Engagement und viel Herzblut für die Sache erkennbar gewesen. Ebenso zog Markus Harder, der Vizepräsident des OK eine erste positive Bilanz: „Vor Ort lief alles gut ab, die Vorführungen kamen beim Publikum an, und der Umzug war sehr vielfältig.“ Ein paar wenige Friktionen habe es gegeben, die aber alle gelöst werden konnten.

ThurgauThurgau / 10.08.2009 - 08:25:07