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Männer-Hochzeit in Innerrhoden

Appenzellerland. Seit dem 1. Januar können sich homosexuelle Paare offiziell registrieren lassen. In Innerrhoden hat sich bereits das erste schwule Paar angemeldet.

Für homosexuelle Paare war der 5. Juni 2006 ein Jubeltag. Mit 58 Prozent Ja-Stimmen wurde die nationale Vorlage über das Partnerschaftsgesetz deutlich angenommen. Sicher war diese klare Annahme im Vorfeld aber nicht – vor allem die konservativen, ländlichen Gegenden waren es, die sich gegen die neue rechtliche Absicherung der gleichgeschlechtlichen Paare aussprachen. Insgesamt sieben Kantone – Appenzell Innerrhoden mit 58,4 Prozent Nein-Stimmen voran – waren es, die die Vorlage damals ablehnten.

Schwules Paar will sich das Jawort geben
Dass auch in Innerrhoden das Bedürfnis der homosexuellen Paare da ist, ihre Lebensgemeinschaft rechtlich abzusichern, hat sich nun definitiv in den letzten Tagen gezeigt. So hat sich gleich am 2. Januar das erste männliche Paar auf dem Zivilstandsamt Appenzell zur Registrierung gemeldet.

Feierliche Zeremonie mit Gästen
«Das Paar hat alle Voraussetzungen erfüllt und hätte noch am gleichen Tag registriert werden können», sagt Peter Fässler, Zivilstandsbeamter im Bezirk Appenzell. Es habe die Registrierung aber im feierlichen Rahmen mit Gästen durchführen wollen und sich deshalb für einen späteren Termin entschieden. Gemeinsam habe man nun entschieden, die Zeremonie im gleichen Zimmer durchzuführen, wo auch die Ehe zwischen Mann und Frau geschlossen wird. Wie die künftigen Beurkundungen ablaufen werden, ist offen. In Appenzell will man sich diesbezüglich immer mit den Paaren absprechen.

Interesse vorhanden
Neben der einen Anmeldung zur Registrierung haben sich in Appenzell bereits mehrere Paare über die Vorraussetzungen und den Ablauf informiert. Aber: «Bis anhin hatte ich nur Anfragen von männlichen, eher jüngeren Paaren», sagt Fässler. Anders ist dies im ausserrhodischen Hinterland. Dort hat sich zwar noch kein Paar zur Beurkundung angemeldet, aber das Interesse ist nach Angaben von Christian Gantenbein, Zivilstandsbeamter der Gemeinde Herisau vorhanden. «In den ersten beiden Tagen hat sich bereits ein Schwulen- und ein Lesben-Paar genauer informiert», sagt er. Anders als im Innerrhodischen habe es sich dabei aber um eher ältere Paare gehandelt.

Hemmschwelle überwinden
Auch im ausserrhodischen Hinterland wird die Zeit zeigen, in welchem Rahmen die Registrierungen künftig durchgeführt werden. «Ich denke sobald sich das erste Paar offiziell Beurkunden lassen hat, werden weitere folgen», sagt Gantenbein, «eine gewisse Hemmschwelle ist halt immer noch vorhanden.» Diese sei aber keinesfalls von Seiten der Verwaltung. «Wir freuen uns darauf, gleichgeschlechtliche Paar zu registrieren.»

Was halten die Menschen im Appenzellerland vom Ja-Wort der homosexuellen Paare? Lesen Sie es in unserer Umfrage.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 07.01.2007 - 16:50:00