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Lieber Familie statt Heim

AI/AR. Der Verein «tipiti» sucht Familien in der Ostschweiz, die ein oder zwei Kinder bei sich aufnehmen können.

Nicht jedes Kind kann in der Familie aufwachsen, in der es geboren ist. Es gibt Eltern, deren Kraft und Stabilität nicht ausreicht, um ihrem Kind genug Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Solche Kinder brauchen ein stabiles Umfeld, zum Beispiel eine Familiengemeinschaft. So genannte «Begleitete Pflegefamilien» nehmen maximal zwei Pflegekinder auf. Die Fachorganisation «tipiti» wählen die Familien sorgfältig aus und qualifiziert sie mittels Aus- und Weiterbildung.

Professionelle Belgleiterinnen des Vereins stehen in engem Kontakt mit den Pflegeeltern, mit der Herkunftsfamilie des Kindes und mit den Behörden. Dieses Konzept hält den Pflegeeltern den Rücken frei, damit sie sich auf die anspruchsvolle Erziehung der Pflegekinder und ihrer leiblichen Kinder konzentrieren können.

Das Kind erfährt in einer Pflegefamilie oft zum ersten Mal eine tragfähige Beziehung zu «Eltern». Die Pflegeeltern helfen ihm auch, seine schwere Lebensgeschichte zu verarbeiten. Dies ist entscheidend für die Identitätsentwicklung des Kindes.

Alternative zum Kinderheim
Begleitete Pflegefamilien können eine Alternative zur Heimplatzierung eines Kindes sein. Bei «tipiti» ist es ähnlich strukturiert wie in einem «dezentrales Heim». Die Pflegeeltern sind beim Verein «tipiti» per Arbeitsvertrag angestellt und regional untereinander vernetzt.

Jedes Kind beziehungsweise Jugendliche hat ausserhalb der Pflegefamilie eine Fachperson, zu der sie Vertrauen aufbauen können. Die Fachperson berät die zuweisende Stelle, wie das Kindeswohl gesichert werden kann. Konventionelle Pflegefamilien dagegen arbeiten direkt mit Sozialdiensten oder Platzierungsstellen zusammen.

30 Jahre Erfahrung mit Pflegefamilien in der Ostschweiz
Der Ostschweizer Verein «tipiti», der frühere Verein Heilpädagogische Pflegefamilien und Kleingruppenschulen VHPG, hat in den letzten 30 Jahren 80 Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen in einer Pflegefamilie ermöglicht. «Tipiti» führt zudem fünf Kleingruppenschulen für bis zu 90 Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. Seit 1976 haben über 300 Kinder eine Schule des Vereins besucht.

Zudem bietet «tipiti» Aus- und Weiterbildungen für Pflegeeltern an und arbeitet national und international mit Partnerorganisationen zusammen. Der Verein «tipiti» fühlt sich in seiner Arbeit der UN Kinderrechts-Konvention verpflichtet und ist politisch und konfessionell neutral.

Beim Verein «tipiti» arbeiten rund 60 Mitarbeitende, viele in Teilzeit. Das Budget von rund 4,2 Millionen Franken wird zu 96 Prozent von der öffentlichen Hand (Sozialhilfe, Invalidenversicherung und so weiter) finanziert.


Über 1500 Pflegekinder allein in der Ostschweiz
Schätzungen gehen von schweizweit rund 15’000 Pflegekindern mit um die 200’000 direkt involvierten Personen aus. Für die Ostschweizer Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden bedeutet dies bei einem Anteil von rund zehn Prozent an der Schweizer Bevölkerung geschätzte 1’500 Pflegekinder mit rund 20’000 betroffenen Personen im direkten Umfeld.

Genaue und aktuelle Zahlen sind auf Bundesebene und in den meisten Kantonen nicht bekannt. In der Ostschweiz erhebt nur der Kanton St. Gallen die Anzahl Pflegekinder seit 1999 jährlich; dort leben 1115 Kinder in Familien- und Tagespflege(Zahlen Ende 2006).

Interessierte bestellen das Merkblatt unter Telefon 071 923 27 92.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 22.09.2007 - 08:52:00