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«Keine Einsatzarmee für den Alltag»

Herisau. Die Vereinigung Schweizerischer Kreiskommandanten tagte in Ausserrhoden. Dabei wurden deutliche Worte gesprochen.

Als Ansprechpartner für die Wehrpflichtigen prägen die Kreiskommandanten das Bild der Armee wesentlich. Am Donnerstag und Freitag, 15./16. Juni 2007 trafen sie sich zur 53. Jahreskonferenz in Appenzell Ausserrhoden.

«Es ist wichtig, dass wir Defizite im Sicherheitsbereich erkennen und transparent zu ihnen stehen. Wir helfen niemandem, wenn wir als Folge von fehlenden Finanzen halbherzige Lösungen propagieren und Augenwischerei betreiben.» Dies sagte der Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kreiskommandanten, der Zürcher Oberst Hansueli Müller, gestern Freitag an der Generalversammlung im Ausserrhoder Kantonsratssaal. Das Milizsystem sei eine kostengünstige Lösung für unsere Armee. Es bleibe aber im Einzelfall zu überprüfen, ob der in Frage stehende Auftrag durch eine Milizarmee auch wirklich optimal erfüllt werden könne. Laut Müller eignet sich unsere Armee «bestens zur Bewältigung des Einmaligen und Ausserordentlichen» – sie eigne sich mit ihrer Milizorganisation jedoch nicht für die Wahrnehmung von Daueraufgaben. Müller unterstützte das neue Sicherheitsmodell des VBS: «Für die innere Sicherheit ist primär die Polizei zuständig.» Die Milizarmee sei keine Einsatzarmee für den Alltag.

Motivation noch gut
Müller stellte fest, dass die Motivation von Kader und Truppe in den Dienstleistungen «grundsätzlich immer noch gut» sei. Die hohe Zahl von Dienstverschiebungsgesuchen müsse aber zu denken geben. Immer noch nicht geklärt sei die Frage, wie Studium und militärische Kaderausbildung so aufeinander abgestimmt werden können, dass die heutigen Truppenbestände gesichert bleiben und die Dienstpflicht erfüllt werden kann. «Vermutlich müssen wir Lösungen finden, bei denen die militärische und berufliche Laufbahn nicht wie bisher parallel, sondern als Sequenzen hintereinander zu planen sind.»

Innerrhödler verabschiedet
An der Generalversammlung wurde der fünfköpfige Vorstand neu bestellt. Aus dem Gremium verabschiedet wurden der letztes Jahr zurückgetretene Innerrhoder Kreiskommandant Oberst Bruno Fässler. Als Vorstandsmitglied bestätigt wurde der St.Galler Kreiskommandant Major Walter Hörnlimann – er wird weiterhin die Interessen der Ostschweiz vertreten. Für den ebenfalls zurücktretenden Präsidenten Hansueli Müller, Zürich wurde der Berner Oberst Adrian Ambühl gewählt.

Das Appenzellerland genossen
Wenn sich die Kreiskommandanten treffen, stehen aber nicht nur die militärischen Amtsgeschäfte im Vordergrund. Es ist ausdrücklich in den Statuten festgeschrieben, dass auch die kollegialen Beziehungen zu fördern seien. Deshalb hat das gastgebende Ausserrhoder Amt für Militär und Bevölkerungsschutz ein Rahmenprogramm zusammengestellt, das den Voralpenkanton in allerbestem Licht präsentierte. Am Donnerstag besuchte die rund 60-köpfige Gesellschaft die Ausstellung «strafen» in Teufen. Dann ging es auf den Säntis, wo die Herisauer Musikanten-Familie Signer aufspielte. Zurück im Tal begann in der Urnäscher «Sonne» das Abendprogramm mit dem Original Urnäscher Chammerorchester. Mit von der Partie war auch kantonale und kommunale Prominenz aus Politik und Militär, darunter der Ausserrhoder Kantonsratspräsident Arthur Sturzenegger, Sicherheitsdirektor Hans Diem, Divisionär Peter Stutz (neuer Chef Führungsstab der Armee) sowie Divisionär Hansueli Solenthaler (Kommandant Territorialregion 4).

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 15.06.2007 - 13:52:00