Keine Debatten, keine Überraschung

Appenzell. Die diesjährige Landsgemeinde fand bei strahlendem Wetter und grosser Harmonie statt. Trotz wichtiger Wahlgeschäfte gab es kaum Wortmeldungen.

Die beiden wichtigsten Geschäfte, die Wahl des neuen Ständerats und des Säckelmeisters, brachten überhaupt keine Überraschungen hervor. Im Ring wurden die Namen der «offiziellen» Kandidaten gerufen, spontane Vorschläge wie bei früheren Wahlen gab es keine. Innerrhoden blieb damit den vielen Gästen aus nah und fern die Sonderfall-Rolle schuldig, die man vom Halbkanton stets erwartet.

Moser klar gewählt
Das Resultat der Wahl zum Säckelmeister war vorhersehbar. Der Hotelier Leo Sutter, wenn auch bekannt in Appenzell und als ehemaliger Schulpräsident auch schon amtserfahren, hatte keinen Stich gegen Sepp Moser, der von fast allen Parteien und Gruppierungen unterstützt worden war. Ganz offensichtlich setzte die Landsgemeinde auf die Finanzkenntnisse des Treuhänders.

Nichtwahl wegen SVP?
Die Wahl von Ivo Bischofberger zum Ständerat ist auch keine Überraschung, war doch der Kantonsgerichtspräsident von der CVP über die GFI bis hin zum Bauernverband unterstützt worden. Sicher nicht in dieser Deutlichkeit erwartet worden war die Niederlage des Innerrhoder Bauherrn Stefan Sutter, der beim ersten Mehren aus der Entscheidung fiel. Paul Wyser, der letztlich Bischofberger unterlag, könnte durchaus sein Beitritt zur SVP zum Verhängnis geworden sein. Auch wenn er diesen bekennendermassen aus rein praktischen Gründen vollzogen hatte.

Problemlos im Amt bestätigt wurden der Regierende Landammann Bruno Koster und der Stillstehende Landammann Carlo Schmid. Letzterer erhielt für seine Verdienste als Ständerat einen lang anhaltenden Applaus. Als neue Kantonsrichter gewählt wurden Roland Inauen und Beat Gätzi.

Die Sachgeschäfte, die vor allem aus «Juristenfutter» bestanden, lösten keinerlei Diskussionen aus und wurden – einstimmig oder bei wenigen Gegenstimmen – samt und sonders angenommen.

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