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Kantonspolizei Obwalden veröffentlicht Unfallstatistik 2015

OW. Dienstag, 1. März 2016. Die Unfallzahlen im Kanton Obwalden bewegen sich auf dem Niveau vom Vorjahr (Total 188, Vorjahr ebenfalls 188). Eine Person wurde bei einem Verkehrsunfall getötet (Vorjahr 2). Es verletzten sich 17 Personen (Vorjahr 15) schwer. 102 Personen (Vorjahr 63) trugen leichte Verletzungen von Verkehrsunfällen. Die Zunahme ergibt sich aus einem Carunfall mit 39 leicht verletzen Personen.

Bezüglich örtlicher Verteilung der Unfälle ist eine leichte Verschiebung von der Hauptachse auf Nebenstrassen zu verzeichnen. Die Abnahme auf der A8 kann im Zusammenhang mit der Mittelleitplanke stehen. Aufgrund der statistisch tiefen Zahlen können Entwicklungen allerdings nur über mehrere Jahre zuverlässig beurteilt werden.

Die Hauptunfallursachen für die Verkehrsunfälle liegen bei Unaufmerksamkeit/Ablenkung, überhöhter Geschwindigkeit und Alkoholkonsum. Grundsätzlich alles Unfallursachen, die vermieden werden können. Neben Präventivaktionen wird die Polizei auch weiterhin in allen drei Bereichen Kontrollen durchführen.

Nähere Erläuterungen zur Verkehrsunfallstatistik 2015:

Die von der Kantonspolizei aufgenommenen 188 Verkehrsunfälle entsprechen genau dem Vorjahreswert. Rückblickend auf die letzten 20 Jahre ergibt dies wiederum das zweittiefste Ergebnis. Während dieser Zeit verdoppelte sich im Kanton Obwalden der Fahrzeugbestand beinahe und auch das Verkehrsaufkommen ist jährlich gestiegen.

In der Unfallstatistik nicht erfasst sind rund 150 gemeldete Bagatellunfälle (51 Bagatellunfälle wie z.B. Parkschäden sowie rund 100 Tierunfälle mit angefahrenen Wild-, Nutz- und Heimtieren).

Trotz Stagnation der Verkehrsunfälle stieg die Anzahl der leicht- und schwerverletzten Verkehrsteilnehmenden (119) gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 41 Personen an. Begründbar ist dieser markante Anstieg mit dem Carunfall in Engelberg, bei dem sich 39 Reisende leicht verletzten.

Der verunfallte Car prallte am 17. Juni 2015 auf der Engelbergerstrasse Richtung Grafenort frontal gegen eine Alpseilbahn. Gemäss technischem Untersuchungsbericht lag ein technischer Defekt der Betriebsbremse vor.

Ein Motorradfahrer stürzte auf dem Glaubenbielenpass so unglücklich, dass er noch auf dem Unfallplatz verstarb (Vorjahr 2 Verkehrstote, eine Fahrradfahrerin und eine Personenwagenlenkerin).

Der Unfall ereignete sich am 10. Juli 2015 auf der Panoramastrasse in Giswil, im Bereich Chratzeren. Der Fahrzeuglenker verlor die Beherrschung über sein Motorrad und kollidierte linksseitig frontal mit einer dort befindlichen Stützmauer. Der 46-jährige Mann aus der Schweiz verstarb trotz sofortiger und längerer Reanimation.

Die Anzahl verletzter Fussgänger auf oder neben Fussgängerstreifen ist gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben (5 Personen). Eine Person wurde schwer verletzt (Vorjahr 2).

Wie in den vergangen Jahren und auch verglichen mit der gesamten Schweiz waren „Unaufmerksamkeit/Ablenkung“, „Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Strassenverhältnisse oder der signalisierten Höchstgeschwindigkeit“ wiederum die häufigsten Unfallursachen.

Die Unfallursache „Zustand / Absicht des Lenkers (Alkohol, Drogen, Medikamente, gesundheitlich)“ hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und führte somit zu genau gleich vielen Unfällen wie die Geschwindigkeit (38). Dahinter reihen sich „Missachten Vortrittsrecht“, „andere Fahrbewegungen“ und „Links- / Rechtsfahren und Einspuren“ ein.

Bei den Unfällen mit Personenschaden mit der Ursache Alkohol verzeichnet die Polizei eine starke Zunahme. Es wurden insgesamt 10 Personen bei solchen Unfällen verletzt (Vorjahr 2).

Verglichen zum Vorjahr war das Jahr 2015 witterungsbedingt sehr unterschiedlich. Der frühe und warme Frühling und die vielen schönen Sommertage verteilten den Freizeitverkehr auf mehrere Tage und Wochen. So waren im Monat Juli (22) am meisten Verkehrsunfälle zu verzeichnen (Vorjahr Monat Oktober 25). Der spärliche Wintereinbruch im Herbst sorgte für überschaubare Ereignisse auf den Obwaldner Strassen.

Rund 63% aller Verkehrsunfälle ereigneten sich ausserorts und auf der Autostrasse A8. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen bei den einzelnen Verkehrsträgern ungefähr gleich geblieben. Einzig auf der Autostrasse A8 (Lopper – Brünig) wurde eine Abnahme von 7 Unfällen festgestellt. Dies ist zum Teil mit der provisorischen Mittelleitplanke zwischen Alpnachstad und Sarnen erklärbar.

Zur Reduktion von Verkehrsunfällen tragen bekanntlich viele Faktoren bei. Verlangsamung aufgrund der stetigen Verkehrszunahme, punktuelle bauliche Anpassungen am Strassenkörper, Geschwindigkeitsbeschränkungen und -kontrollen, verbesserte Fahrzeugtechnik und Schulung der Verkehrsteilnehmenden bis hin zu gezielten polizeilichen Kontrollen sind Gründe dafür.

Aber auch laufend koordinierte und teils wiederkehrende Präventionskampagnen wie „Null Promille – Null Probleme“ (Sensibilisierung bezüglich Alkoholkonsum und Verkehrsteilnahme), „See you – mach dich sichtbar“ (sehen und gesehen werden durch Bekleidung, Beleuchtung etc.) und viele andere tragen ihren Teil zur Sicherheit bei. Diese Kampagnen werden sowohl regional als auch schweizweit durch die Polizeikorps und ihre Partner lanciert.

Mit regelmässigen und gezielten Kontrollen im Bereich der Geschwindigkeit, der Fahrfähigkeit, der Ablenkung und zum übrigen Verhalten im Strassenverkehr wird die Polizei dem Unfallgeschehen weiterhin entgegenwirken. Begleitend dazu werden Präventionskampagnen, welche die Verkehrsteilnehmenden auf die Gefahren im Strassenverkehr sensibilisieren, veröffentlicht.

Auf die Thematik „Ablenkung im Strassenverkehr“ wird auch im Jahr 2016 schwerpunktmässig ein grosses Augenmerk gelegt. Anhand der erheblichen Zunahme der Unfälle mit Personenschaden mit der Ursache Alkohol wird zudem die „Fahrfähigkeit des Lenkers“ vermehrt kontrolliert. Ab dem 1. Oktober 2016 dürfen dafür beweissichere Atemalkoholmessgeräte eingesetzt werden, sodass eine Blutentnahme grundsätzlich entfällt.

Die Verkehrsunfälle auf Obwaldner Strassen sind in den letzten Jahren gesunken und stagnieren derzeit. Bezogen auf die einzelnen Unfallopfer ist das Unfallgeschehen aber immer noch zu hoch.

Die Polizei erachtet es als ständigen Auftrag, die Unfallursachen zu analysieren und mit verschiedenen Massnahmen zur Sicherheit der Bevölkerung beizutragen. So wird auch weiterhin wo immer möglich helfend und verkehrserziehend Einfluss genommen, dass Widerhandlungen – und insbesondere Unfälle – im Strassenverkehr verhindert werden können.

ObwaldenObwalden / 01.03.2016 - 11:30:19