Jugendbande: an Dreistigkeit kaum zu überbieten
ZH. Die Kantonspolizei hat gegen eine jugendliche Bande ermittelt, die 2006 28 Straftaten in einem Gesamtdeliktsbetrag von über 24'000 Franken begangen hat.
In der Nacht vom 22. Oktober 2006 wurden bei einem Einschleichediebstahl in ein Festzelt in Bäretswil, anlässlich der Viehschau, zwei Lautsprecherboxen entwendet. Dem Geschädigten wurde einige Zeit später zugetragen, dass ein namentlich bekannter 16-Jähriger die Boxen in das Auto seines Bruders eingebaut habe.
Auch Kollegen beteiligt
Entsprechende Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich bestätigten die Richtigkeit dieses Verdachts. Gleichzeitig ergaben parallel verlaufende Erhebungen, dass ein Schmuckdiebstahl anlässlich der «Züri-Oberland-Mäss» dem Kollegenkreis des 16-Jährigen zugeordnet werden musste. Praktisch zur selben Zeit wurde in einer Sicherheitsfirma auch noch ein iPod entwendet. Auch hier war die Täterschaft in der erwähnten Clique zu suchen.
18 junge Männer als Täter
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden am 4. Dezember 2006 diverse mutmassliche Täter festgenommen. Geständnisse und bei Hausdurchsuchungen gefundenes Deliktsgut führte zu weiteren Verhaftungen. Im Ermittlungsverfahren waren schliesslich 18 junge Männer im Alter von 15 – 23 Jahren involviert.
16 davon sind Schweizer und zwei stammen aus Serbien und Montenegro. Sie sind alle im Zürcher Oberland wohnhaft und gehen, mit zwei Ausnahmen, einer geregelten Arbeit nach.
Autorennen mit Blaulicht und Sirene
Sie hatten in wechselnder Zusammensetzung vorwiegend Vermögensdelikte begangen. Dabei stand das Aufbrechen von Münzkassen aller Art im Vordergrund. Daneben wurden auch Autorennen im Oberland veranstaltet, wobei die Täter verbotenerweise auch Blaulicht und Sirene, wie sie von Polizei und Rettungskräften benutzt werden, verwendeten. Als Tatmotive wurden zusätzliche Einkommensquelle für den Ausgang sowie Abenteuerlust und Gruppendruck genannt.
Dreist: Täter trug geklaute Kapo-Uhr
Besonders negativ aufgefallen ist im Ermittlungsverfahren ein der Polizei mehrfach bekannter 15-Jähriger aus Serbien und Montenegro. Unverfroren trug er doch bei einer polizeilichen Einvernahme eine nummerierte Armbanduhr mit dem Logo der Kantonspolizei Zürich, welche er anlässlich der letztjährigen «ZOM» aus dem Kapo-Ausstellungsstand entwendet hatte.