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Jetzt hat der Februar das Wort

AI/AR. Auch der Februar hat sein Wort bekommen. Nachdem letzten Monat «weleweg» zum Wort des Monats gekürt wurde, hat es im Februar «bisons» geschafft.

«Bisons»? Hat das was mit Büffeln zu tun? Eigentlich soll es beim «wort los» Projekt von Martin Manser doch um die Wahrung von Dialektausdrücken gehen? Nein, mit Tieren habe das Februarwort nichts zu tun, lacht Manser. Aber er wundere sich nicht, dass viele Leute erst einmal verdutzt gucken, wenn sie das Wort hören. «Wenige Leute kennen den Ausdruck überhaupt noch, nur die älteste Generation ist damit vertraut», meint Manser – auch er selbst habe gemerkt, dass er das Wort so gut wie gar nicht mehr benutze. Höchste Zeit das also zu ändern, dachte sich der Dialektliebhaber da wohl und wählte aus allen Einsendungen «bisons» zum Wort des Monats Februar.

Pensionistin Patin des Februarwortes
Aber was bedeutet «bisons» denn jetzt eigentlich? Elsa Graf aus Speicher, die das Wort vorgeschlagen hat, habe es in ihrem Brief wie folgt beschrieben: «Min Maa isch nöd do, chum trink doch en Kaffi bisons er chunnt». «Bisons» heisst also soviel wie «bis dann» oder «unterdessen».

In einer kleinen Zeremonie ernannte Manser am Mittwochabend in Speicher dann die Pensionistin zur Patin des Wortes. Damit übernimmt sie die Aufgabe «ihr» Wort zu pflegen, damit es mehr wahrgenommen wird und wieder vermehrt in den alltäglichen Sprachgebrauch einfliesst. Untermalt wurde der Abend passend zum Februar von der Guggenmusik «Gääser Moorhüüler».

«Weleweg-Virus» grasiert immer noch
«Bisons» ist als Wort heutzutage zwar weitgehend in Vergessenheit geraten, das kann sich aber schnell wieder ändern – genauso wie das mit dem Januarwort «weleweg» passiert ist. Das war zwar schon ziemlich bekannt, doch seit es durch «wort los» zu besonderen Ehren gekommen ist, hört man es noch viel öfters. «Es ist schon einiges passiert, auch ich persönlich verwende ‹weleweg› jetzt viel mehr», freut sich Manser über den Erfolg seines Projekts.

Für den Monat März hat er sich schon wieder etwas neues ausgedacht. Jedermann kann sich ein beliebiges Dialektwort einfallen lassen – nur einsenden kann man es nicht jederzeit: «Alle beklagen sich, dass es immer noch keinen Schnee gegeben hat», sagt Manser, «den Brief für das Märzwort kann man also erst abschicken, wenn es zum ersten Mal wieder schneit». Da kann man nur hoffen, dass Petrus ein Einsehen hat und das Märzwort nicht Opfer der zu hohen Temperaturen wird.


Weitere Artikel zu diesem Thema:
«Das ‹Weleweg-Virus’», (01.02.2007)
«Gesucht: Dialektwörter», (30.12.2006)

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 01.03.2007 - 16:35:00