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HSG überreicht 220 Bachelor-Diplome

St.Gallen. Der Direktor der Universität St.Gallen, Ernst Mohr, überreichte 220 Absolventen ihren Bachelor of Arts.

Heute, 21. März haben 220 Absolventinnen und Absolventen anlässlich des Bachelor Graduation Day ihren Bachelor of Arts (B.A. HSG) an der Universität St.Gallen überreicht bekommen: 130 in Betriebswirtschaftslehre, 38 in Internationale Beziehungen, 30 in Volkswirtschaftslehre und 22 in Rechtswissenschaft, davon eine Absolventin in Rechtswissenschaft mit Wirtschaftswissenschaften. In seiner Festrede sprach Rektor Ernst Mohr in Zeiten der Finanzkrise über Weggabelungen im Leben, die einen Entscheid über ein «Reset oder Standortbestimmung» erforderten.

Das Rahmenprogramm des Bachelor Graduation Day begann bereits am Morgen mit Stadtführungen in St.Gallen. Bis zum Abend wurden auf dem Campus der HSG verschiedenste Programmpunkte geboten: Prof. Dr. James Davis gab eine Kostprobe einer Vorlesung zum Thema «Barack Obama und die Rhetorik der Inklusion».

Daneben gab es Kunstführungen durch die Universität und den Executive Campus HSG von Mitgliedern des studentischen Vereins «proArte», ein mobiles Fotostudio, der HSG-Shop verkaufte HSG-Produkte, und die St.Galler «Gassenküche» der Stiftung Suchthilfe sorgte für die Verpflegung. Die von HSG Alumni veranstaltete Graduation Party am Abend fand im Kastanienhof statt.

Das Spiel mit der aufgebogenen Büroklammer
Im Zentrum des Tages stand die feierliche Übergabe der Bachelor-Diplome durch Rektor Ernst Mohr.
Die Rede des Rektors setzte sich mit «Reset oder Standortbestimmung» – Verhaltensmustern – auseinander, die bei Menschen in grundlegenden Entscheidungen im Leben, an «Weggabelungen» oder bei ausserordentlichen Ereignissen, zu beobachten sind.

Ernst Mohr grenzte die Begriffe Reset und Standortbestimmung klar voneinander ab: Die Reset-Funktion sei das Zurückversetzen auf die «werkseitig programmierte Grundeinstellung», während die Bestimmung des Standortes das vollständige Infrage-Stellen mit sich ziehe: «Das Gerät erst einmal in die Ecke legen und den Absturz zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, ob wir das Gerät überhaupt noch brauchen.» Die gängige Herangehensweise sei jedoch, das Gerät so schnell wie möglich wieder parat für die gewohnte «Funktion» zu machen.

Dieses Verhaltensmuster zeige sich besonders in der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise. «Wir müssen so schnell wie möglich in geordnete Verhältnisse zurückkommen», zitierte Ernst Mohr eine typische Aussage aus der Finanz- und Wirtschaftspraxis. Unter den Aspekten einer echten Standortbestimmung müsse jedoch hinzugefügt werden, dass die «geordneten Verhältnisse auch durchaus ganz andere als die bisherigen sein könnten». Entscheidendes Kriterium, ob jemand einen Reset mache oder eine Standortbestimmung, seien nicht die Antworten, die er sich gebe, sondern die Fragen, die er sich stelle. Dies seien die eigentlichen Anforderungen.

Sein Appell an die Zuhörer galt der Verantwortung, die jeder einzelne habe, egal ob Konsument, Politiker, Medienschaffender, Professor, Rektor oder Absolvent, sich diesem Impuls zu stellen und ihn zu bekämpfen – und nicht die «aufgebogene Büroklammer» in den Reset-Knopf hinterm Ohr zu stecken und einfach auf «Werkseinstellung» umzustellen. Er erläuterte den Unterschied zwischen Reset und Standortbestimmung auch am Beispiel der HSG.

Radikales Hinterfragen statt schnelles Funktionieren
Die Rede des HSG-Rektors war ein Plädoyer an die frisch ernannten Bachelor of Arts, sich der Verlokungen des Resets per Knopfdruck sowohl im Privat- wie auch im Berufsleben bewusst zu werden und zu verwehren. Statt dessen empfahl er ihnen, Dinge radikal zu hinterfragen – und sich dafür die notwendige Zeit zu nehmen. Sein wichtigster Ratschlag für die HSG-Absolventen war, den Mut zu haben, sich an unerwarteten Weggabelungen im Leben neu zu orientieren. Dies sei keine Verfehlung, der Fehler sei nur der vorschnelle Reset auf die Werkseinstellung.

Zur Rede des Rektors
Zur Liste der Absolventinnen und Absolventen

St.GallenSt.Gallen / 21.03.2009 - 13:15:43