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Heiden will nicht aufgeben

Heiden/Würenlos AG. Letzten Sonntag gingen im Aargauischen Würenlos 4'000 Leute gegen einen Entscheid betreffend der Sportanlage der Gemeinde auf die Strasse. Mittendrin war auch eine Delegation aus Heiden.

Bereits seit langem wartet Heiden auf den Start der Bauarbeiten der Sportanlage Langmoos. Im Jahre 1991 von der Stimmbürgerschaft noch mit grosser Mehrheit angenommen, wird der Bau seit 16 Jahren durch eine Einsprache blockiert. Letzten Sonntag fand in der Gemeinde Würenlos eine Demonstration gegen ein Urteil betreffend dem Betrieb auf der Sportanlage der Gemeinde statt – mittendrin dabei war auch eine Delegation aus Heiden. Denn man ist Leidensgenossen: Der Entscheid, der Würenlos droht und der sich an einem deutschen Lärmschutzgesetzt orientiert, ist von präjudizieller Bedeutung und deshalb auch für Heiden sehr wichtig.

Heiden ist ein Extremfall
Knapp 2’000 Teilnehmer wurden erwartet, über 4’000 seien zur Demonstration vergangen Sonntag gekommen, freut sich Jürg Frei, Präsident des Sportvereins Würenlos. Ausserdem hätten viele auch schriftlich ihre Solidarität bewiesen, so etwa Hanspeter Latour, Köbi Kuhn, Jörg Stiel, Christian Belz, die gesamte 1. Mannschaft des ZSC, der FCZ oder der FC Aarau.

An der Demonstration selbst am Sonntag nahmen neben vielen Teilnehmern aus Politik und prominenten Demonstranten aus Sport und Gesellschaft, so etwa auch Schiedsrichter Urs Meier, auch die kleine Delegation aus Heiden einen Ehrenplatz ein. «Da Heiden bereits seit 16 Jahren blockiert ist, waren wir schon der extremste Fall», erzählt Lukas Betschon, Vizepräsident des FC Heiden. Es sei eine grosse Motivationsspritze gewesen, Kontakt zu Leidensgenossen zu haben, teilweise sei es aber auch eine ernüchternde Erfahrung gewesen: «Unser Rechtssystem hat teilweise nicht mehr viel mit gesundem Menschenverstand zu tun. Früher hätte man gar nicht darüber diskutieren müssen, ob man am Sonntag jetzt Fussballspielen darf oder nicht – dass man dafür jetzt sogar auf die Strasse gehen muss, ist schon sehr ernüchternt». Auch Norbert Näf, der Gemeindepräsident von Heiden war an der Demonstration in Würenlos anwesend – wegen dem noch laufenden Verfahren in Heiden jedoch nicht als aktiver Teilnehmer – und bedauerte, dass der Rechtsstreit vor allem auf Kosten der Jugend gehen.

Heiden leidet – die Vereinssituation ist geschädigt
«Heiden leidet», betont Betschon, «die Situation der Infrastruktur ist für die Sportvereine sehr schlecht. Wir haben bereits keine Seniorenmannschaft mehr, die jungen Aktivspieler gehen weg, den Turnverein gibt es schon fast gar nicht mehr und auch der Faustballsport leidet – kurz, während andere Gemeinden aufrüsten, wird Heiden dazu gezwungen nicht nur stehen zu bleiben, sondern abzubauen».

Entscheidung fällt Ende März
Bestätigt das Bundesgericht in Lausanne den Entscheid von Würenlos, hat das weitreichende Konsequenzen. «Das wäre auch für uns sehr schlecht», macht sich Betschon bereits jetzt Gedanken. Was man dann noch überhaupt noch unternehmen könnte, über das will Betschon gar nicht nachdenken – für ihn ist jedoch sicher: «Wir wollen einen negativen Bescheid nicht akzeptieren und werden so schnell auch nicht resignieren». Das Urteil des Bundesgerichts für Würenlos wird auf Ende März erwartet. Das Verfahren betreffend der Sportanlage Langmoos in Heiden ist bis dahin aufgeschoben.


Weitere Artikel zu diesem Thema:
TV-Beitrag «Teilnehmer aus der ganzen Schweiz angereist» (Tele M1), mit Stellungsnahme von Lukas Betschon, (28. 01.2007)
«Demo gegen Knebel-Vorschrift», (16.01.2007)
«Heiden droht deutsche Vorschrift», (13.12.2006)

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 30.01.2007 - 11:39:00