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Hagel, Starkregen und Sturm


Zwischen Donnerstag und Freitag entwickelten sich beidseits der Alpen teils heftige Gewitter.

Im Laufe des Freitags erfolgte aus Westen eine Wetterberuhigung.

Am Donnerstag kamen – wie am Vortag an dieser Stelle beschrieben [Link] – im Vorfeld einer Kaltfront bereits tagsüber verbreitet Gewitter auf. Die Kaltfront überquerte die Schweiz in der Nacht zum Freitag von West nach Ost. Auf der Alpennordseite ging die Gewitteraktivität hinter der Kaltfront zu Ende, auf der Alpensüdseite und zum Teil auch in den zentralen und östlichen Alpen gingen die Gewitter bis Freitagnachmittag weiter.


Die Karte mit der äquivalentpotentiellen Temperatur (ein Mass, in dem Lufttemperatur und –feuchtigkeit enthalten sind) zeigt den Luftmassenwechsel: hohe Werte auf der Alpennordseite am Donnerstagabend (links) und tiefe Werte auf der Rückseite der Kaltfront am Freitagmorgen (rechts).


Einige der Gewitterzellen waren sehr kräftig und brachten kurzzeitig intensiven Starkregen, Hagel, oder auch Sturmböen.

Hagel

Am Donnerstagnachmittag zog ein heftiges Gewitter, eine sogenannte Superzelle, dem Juranordfuss entlang, begleitet von Hagelschlag mit Hagelkörnern von bis zu gut 5 cm Durchmesser. Zuerst streifte sie die Ajoie und dann auch die Region Basel.


Hagelkorn (oder eher „Hagelball“?) aufgenommen am 30. Juni 2022 in Fahy JU. Quelle: Meteomeldungen/App


Bild: Hagelkörner aufgenommen am 30. Juni 2022 in Grandfontaine JU. Quelle: Meteomeldungen/App


Starkregen

Die Gewitter brachten auch intensiven Regen und so zum Teil in kurzer Zeit viel Wasser. So kamen beispielsweise an der MeteoSchweiz-Messstation in Jona SG am Donnerstagabend innerhalb einer Stunde 40 mm Regen zusammen, 19 mm davon innerhalb von nur 10 Minuten.


Ein Bild aus Pfäffikon SZ, aufgenommen am Freitagabend nach dem intensiven Gewitterregen. Quelle: Meteomeldungen/App



Sturmböen

Wenn auch bei weitem nicht überall, aber regional frischte der Wind markant auf mit den Gewittern. Lokal wurden Böen von über 70 km/h gemessen, die stärkste Böe in den Niederungen wurde aber mit einer nächtlichen Gewitterzelle auf der Alpensüdseite mit 117 km/h in Locarno-Monti registriert. Dies entspricht der zweithöchsten dort gemessenen Böe seit Beginn der automatischen Messungen 1981. Die Gewitterzelle war im Aostatal entstanden und dann über die piemontesischen Alpen Richtung Tessin gezogen.


Wind-Messwerte der SwissMetNet-Station Locarno Monti: Mittelwind (gestrichelte Linie) und Böen (ausgezogene Linie) in Knoten. Die höchste Böe von 63 Knoten wurde am 1. Juli 2022 um 00:30 Uhr gemessen (entspricht 30. Juni 2022 22:30 UTC).



Am Freitag aus Westen Beruhigung

Hinter der Kaltfront erfolgte auf der Alpennordseite im Laufe des Freitags aus Westen eine Wetterberuhigung. In der Westschweiz fand bereits am Vormittag ein Übergang zu trockenen Verhältnissen statt, im Osten gab es zum Teil bis am frühen Nachmittag noch letzten Niederschlag. Auch die Bewölkung lockerte sich auf, sodass es zumindest gebietsweise einige Stunden mit Sonnenschein gab. Zäh war die Bewölkung in der Zentral- und Ostschweiz, vor allem den Alpen entlang.



Spürbar war der Luftmassenwechsel an der Tageshöchsttemperatur. Hatte es am Vortag noch verbreitet 28 bis 31 Grad gegeben, lagen die Höchstwerte am Freitag zwischen 19 und 22 Grad, in den zentralen und östlichen Alpentälern gab es zum Teil sogar nur 16 bis 18 Grad.

Im Schutz des Alpenbogens blieb die Alpensüdseite vom Luftmassenwechsel verschont. Hier gab es auch am Freitag nochmals bis zu 28 Grad, und die Gewittertätigkeit zog sich bis in den Freitagnachmittag hinein.



Titelbild: Gewitter am 30. Juni 2022, von Hauterive NE aus gesehen.

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldungen/App


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News / 01.07.2022 - 17:20:22