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FC Bühler verkauft sich teuer

Fussball. Einen wahrhaften Cupfight sahen die Zuschauer gestern Abend. Die Mannen des FC Bühler verlangten dem haushohen 2. Ligisten, FC Flawil, alles ab und konnten erst fünf Minuten vor Spielende - der Verlängerung notabene – bezwungen werden.

Die Partie begann gleich sehr dynamisch. Nagy feuerte nach 30 Sekunden den ersten Schuss aufs Flawiler Tor ab, verfehlte aber klar. Aber eines war nun klar: Der FC Bühler war hellwach und sehr motiviert. Und er bestimmte die Anfangsphase doch recht überraschend. Nach einer ersten Angewöhnungsphase an den kleinen Platz, begannen die Gäste dann nach zehn Minuten mit einem gepflegteren Spielaufbau.

Die ersten guten Torchancen waren das Resultat. So konnte Sacha Büsch nach einem Angriff über links einen Flankenball im letzen Moment mit der Brust an den Aussenpfosten lenken. Kurz darauf wurde den Flawilern (zu Recht) ein Tor wegen Abseits aberkannt. Statt dem Pass in die Mitte, wäre hier der direkte Abschluss die bessere Lösung gewesen. Der FC Bühler schien dieser heftigen Druckphase gut entgegen zu halten. Doch ein blöder Fehlpass im Mittelfeld ermöglichte den Gästen einen Konter, den sie, herrlich herausgespielt, zur 1:0-Führung verwerten konnten.

Gegentreffer nach Fehlpass im Mittelfeld
Die Bühlerer, formidabel eingestellt, liessen sich nicht beirren und spielten ihren Part sauber weiter. Zwar hatte Flawil in der 30. Minute noch einer sogenannte „Hundertprozentige“, als ein Spieler alleine vor Yannick Frei, aus gut elf Metern weit über das Tor schoss. Doch das war es dann auch schon vom FC Flawil in der ersten Halbzeit. Die Bühlerer kamen gegen Schluss der ersten Hälfte wieder besser ins Spiel und ackerten und rackerten wie selten gesehen. Zwingende Torchancen, ausser einem Schuss von Elvedin Omerovic, der als einziger Stürmer viel Laufarbeit verrichtete, gab es aber auch für Bühler nicht. Soviel Gegenwehr erwarteten die Gäste aber trotzdem nicht.

Abwechslungsreiche Partie in der zweiten Halbzeit
Mit gestärktem Selbstvertrauen gingen die Mittelländer in die zweite Spielhälfte. Tim Haug, der nach viermonatiger Verletzungspause sein Comeback gab, verliess das Spielfeld und wurde durch Manuel Looser ersetzt. Somit war auch das gemeinsame und erstmalige Zusammenspielen der Gebrüder Haug zu Ende. Einen ersten Höhepunkt sahen die Zuschauer in der 57. Minute. Suat Iyigüns Freistoss aus 18 Metern, hätte wohl perfekt gepasst, wenn nicht ein Flawiler entscheidend abgefälscht hätte.

Von den Flawilern war bis zur 65. Minute nichts mehr zu sehen. Aber in dieser Minute musste Yannick Frei im Tor von Bühler sein Bestes Können zeigen, als er einen Abschlussversuch der Gäste grandios abwehrte. In der 70. Minute – Bühler gewann immer mehr Spielanteile – dann der Ausgleich. Joker Noah Frehner deckte ein Zuspiel sehr gut ab und spielte im richtigen Moment auf Nagy, der mit seinem Schuss dem Flawiler Schlussmann keine Abwehrchance liess. Der zu diesem Zeitpunkt absolut verdiente Ausgleich war Tatsache.

In der Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit hätten beide Teams die Entscheidung erzielen können. Doch beide Male wehrten die beiden Torhüter für ihre Teams sensationell ab. Zuerst war Yannick Frei an der Reihe. Mit einem Superreflex neutralisierte er einen Schuss aus kürzester Distanz, nachdem ein Flügelspieler über links durchgebrochen war und den Ball scharf in den Strafraum flankte. Die Tat des Abends gehörte dann aber dem Flawiler Schlussmann. Nach einem wunderbaren Angriff des FC Bühler über links, entwischte Omerovic der Gästeabwehr und zirkelte den Ball wunderschön in die lange hohe Ecke. Eigentlich hat er dabei alles richtig gemacht, doch der Goalie wuchs über sich hinaus und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte. Die Spieluhr zeigte die 88. Minute – es wäre wohl die Entscheidung gewesen.

Ab in die Verlängerung
Dann ging es in die Verlängerung. Bei Bühler machte sich die Müdigkeit bemerkbar. Trotzdem stand die Defensive nach wie vor hervorragend. Die taktische Meisterleistung der Bühler darf man an diesem Abend schon hervorheben. In der letzten Minute der ersten Hälfte der Verlängerung beanspruchte Bühler aber viel Glück. Nach einem Eckball köpfte ein Flawiler den Ball wuchtig an die Latte.

Entscheidender Gegentreffer als sich schon alle aufs Penaltyschiessen freuten
Die letzte „Halbzeit“ des Spiels bot nicht mehr viel Emotionen. Die Gäste, natürlich physisch in besserer Verfassung, versuchten zwar nochmals die Entscheidung herbeizuführen. Doch es gelang ihnen vorerst nicht. Auch sie mussten dem verhältnismässig hohen Tempo des Spiels ihren Tribut zollen. Es waren nur noch drei Minuten zu spielen. In den Köpfen der Trainer drehten sich wahrscheinlich schon die Namen der möglichen Penaltyschützen. Doch es kam anders. Ein weiter Befreiungsschlag eines Gästeverteidigers wurde zum K.O.Schlag für die aufopfernd kämpfenden Bühlerer.

Yannick Frei wollte den eigentlich harmlosen Ball fangen, wurde aber von Mitspieler und Gegner irritiert, dass der Ball vor ihm aufsprang und hinter ihm ins Tor fiel. Der junge Bühlerer Schlussmann konnte einem Leid tun. So zeigte er eine tadellose Leistung, rettete sein Team mit drei grossen Paraden, bis in die Verlängerung und wurde dann derart hart bestraft. Am Jubel der Flawiler war immerhin die Bedeutung des sehr glücklichen Treffers zu erkennen. Schade, die Partie hätte ein anderes Ende verdient gehabt. Ein Elfmeterschiessen hätte dem interessanten Spiel das Sahnehäubchen aufgesetzt.

Trotz Last-Minute-Niederlage, verliessen die FCB-Mannen das Spielfeld erhobenen Hauptes, im Wissen einem zwei Klassen höher spielenden Gegner mächtig Paroli geboten zu haben. Ein Zwei-Klassenunterschied war nämlich kaum zu erkennen.

Bühler spielte mit:
Yannick Frei, Nandor Gaidos (78. Javier Santos), Andreas Zeller, Simon Haug, Sacha Büsch, Suat Iyigün, Luis Munoz (67. Noah Frehner), Tim Haug (45. Manuel Looser), Din Salihovic, Dominik Nagy, Elvedin Omerovic

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 12.08.2009 - 08:38:12