«Ein Zeichen setzen für die Zukunft»

Die SVP will, dass die Schulnoten im Kanton Appenzell Ausserrhoden ab der 4. Klasse wieder eingeführt werden. Sie hat deshalb eine Volksinitiative lanciert.

Mit der Revision des Schulgesetztes im Kanton Appenzell Ausserrhoden im Jahr 2000 wurden auch die Schulnoten für die Primarschule abgeschafft. In den letzten rund sechs Jahren wurden die Leistungen der Schüler «nur» noch beurteilt. Noten gibt es erst ab der Sekundarstufe.

Zahlreiche Argumente
Dies soll sich nun wieder ändern. Unter der Führung der SVP wird deshalb die Volksinitiative «Wiedereinführung von Schulnoten ab der 4. Klasse» lanciert. Im Initiativkomitee sind Mitglieder der SVP, der CVP, der FDP und auch parteilose vertreten. Eugen Bischof, Präsident der SVP Ausserrhoden, erklärt: «Die Leistung der Schüler muss bewusst beziffert werden. Das soll nicht heissen, dass das heutige Beurteilungssystem wieder abgeschafft werden soll. Die Noten sind als Ergänzung dazu gedacht.»

Auch Gewerbepräsident Adrian Künzli macht sich für das Anliegen stark: «Menschen müssen gefördert und gefordert werden. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Die Kinder müssen sich an Normen gewöhnen, damit ihnen der Übertritt leichter fällt. Der Volkswillen ist vorhanden. Die Kinder können mit dem heutigen System nicht richtig umgehen, wissen nicht, wo sie stehen. Eine Einordnung ohne Noten ist nicht möglich.»

Laut Andreas Welz, Geschäftsführer und FDP-Präsident aus Trogen, ist die sechste Klasse entscheidend für die Zukunft. «Eine Beurteilung ist wichtig. In der heutigen Gesellschaft wird Leistung gefordert. Dazu braucht es klare Aussagen und Noten. Wir müssen ein Zeichen für die Zukunft setzen», hält er fest. Die Drei sind sich einig: «Die Leistungsbeurteilung muss jener der Arbeitswelt angepasst werden.»

SVP-Sekretärin Karin Carigiet ist selbst Mutter zweier schulpflichtiger Kinder. Sie bestätigt: «Die Kinder können mit den Beurteilungen der Lehrer nichts anfangen. Und auch für das Umfeld ist es ohne Noten schwierig zu erkennen, wo ein Kind steht. Noten sind deshalb wichtig.»

Leistungsvergleiche durchführen
Nebst der Forderung, den Gesetzestext im jetzigen Schulgesetz mit dem Absatz zur «Wiedereinführung der Noten» zu ergänzen, kommt eine zweite Forderung hinzu. Ein weiterer Absatz soll die jährliche Durchführung von Leistungsvergleichen festhalten. «Die Leistungen sollen interkantonal und interregional verglichen werden können. Solche Vergleiche mit Gleichaltrigen müssen stattfinden. Mit dem heutigen System ist dies nicht möglich», so Bischof zum Schluss.