«Die Zukunft überlasse ich Wahrsagern»
Stein. Trotz seinen 27 Kilometern an Wanderwegen, der malerischen Landschaft oder Attraktionen wie der Schaukäserei, hat auch Stein mit einem Bevölkerungsschwund zu kämpfen.
«Die Perle des Appenzellerlandes» – mit diesem Slogan will sich das rund 1350-Seelen-Dorf im Hinterland vermarkten. Doch auch wenn man viele Vorzüge zu bieten hat, Gemeindepräsident Fritz Leirer weiss, dass man auf dem Land immer gegen den Wegzug Richtung Stadt zu kämpfen hat.
Herr Leirer, wie sieht es in Ihrer Gemeinde aus, was soll verbessert werden?
Unsere Gemeindefinanzen sind in Ordnung, die Ortsplanung ist mit Erfolg durchgeführt worden und gibt so jetzt auch Möglichkeiten für neue Bauten und dadurch auch Platz für Zuzüger mit Familien.
Erwarten Sie in den nächsten fünf Jahren denn einen Schub an Zuzügern?
Die Zukunft vorauszusagen überlasse ich den Wahrsagern. Die attraktive Wohnlage kann aber sicherlich dazu beitragen, dass in Zukunft auch ein Bevölkerungszuwachs gefördert wird. Mit der Appenzellerschaukäserei und dem Appenzeller Volkskundemuseum ist es bestimmt möglich, den Tourismus noch weiter zu fördern – was sicher auch dem Gewerbe Ansporn gibt, die Gäste gut zu betreuen und die Angebote zu erweitern.
Braucht Stein denn Zuwachs? Oder wie sieht die momentane Entwicklung aus?
Nun ja, die Bevölkerungszahlen der Gemeinde sind momentan eher sinkend. Das ist auf eine Überalterung zurückzuführen. Meistens machen unsere Jungen eine Ausbildung ausserhalb der Gemeinde, sind aber während der Ausbildung noch im Elternhaus. Nach Abschluss der Lehre sind die jungen Leute gezwungen, den Arbeitsplatz ausserhalb der Gemeinde zu suchen, was auch dazu führt, den allfälligen Familienstand näher an den Arbeitsplatz anzupassen, um die Anfahrtswege kurz zu halten, da spielen auch die Kosten eine Rolle. Das soll sich ändern.