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Die lustigen Weiber von Windsor

St. Gallen. Ein bankrotter Sir, eine begehrte Jungfer und eine Schar resolute Damen: In Otto Nicolais komisch-phantastischer Oper, die derzeit am Theater St. Gallen läuft, haben die Frauen Hosen an.

Sir John Falstaff ist pleite. Um seine Finanzlage etwas aufzubessern, macht sich der abgehalfterte Möchtegern-Don Juan an die verheirateten Frauen der Stadt heran. Diesmal hat es John Falstaff auf Frau Fluth und Frau Reich abgesehen. Nachdem die beiden voller Entrüstung feststellen, dass sie von Falstaff den gleichen Brief mit den gleichen plumpen Annäherungsversuchen erhalten haben, entwerfen sie einen Plan, wie sie Falstaff einen ordentlichen Denkzettel verpassen können. Während die Alten ihre eigenen Probleme lösen, heiratet die begehrte Jungfer Anna Reich ganz nebenbei ihren Traumprinzen, den mittellosen Studenten Fenton. Kurzum: Windsors raffinierte Weiber zeigen, wer in Windsor die Hosen anhat.

Wie bei den meisten neueren Inszenierungen spielt auch dieses bewusst mit der unfreiwilligen Komik, legt die darin schlummernde Selbstironie frei und befreit sich dadurch aus der Mottenkiste des 19. Jahrhunderts.

Was Nicolai mit seiner Oper «Die lustigen Weiber von Windsor» geschaffen hatte, ist eine einzigartige Ausnahmeerscheinung. Er bildete eine Synthese aus den Vorzügen der deutschen und der italienischen Oper, kombinierte shakespeareske Phantastik und deutsche Romantik mit dem Melos der italienischen Belcantooper und dem Witz der italienischen Opera buffa.

Die St. Galler Operndirektorin Franziska Severin erarbeitete gemeinsam mit ihrem Ensemble eine Inszenierung, die die Geschichte bewusst im biedermeierlichen 19. Jahrhundert belässt, was auf der Bühne für allerhand unfreiwillige Komik sorgt. Wer ihre Inszenierung von Rossinis «La Cenerentola» gesehen hat, der weiss, dass es bei ihr mit Sicherheit einiges zu lachen gibt, dass aber ebenso wenig die romantischen Momente zu kurz kommen.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 22.02.2007 - 11:31:00