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Dialog-Displays gegen Schnellfahrer

St. Gallen/Gossau. Die TCS Regionalgruppe in Zusammenarbeit mit der Kantons- und Stadtpolizei hat acht Wochen lang ein neues Mittel zur Unfallprävention getestet.

Der Pilotversuch hat gezeigt, dass der Einsatz von Dialog-Displays die Durchschnittsgeschwindigkeit der passierenden Autos senkt.

An der Lindenstrasse in St. Gallen und an der Andwilerstrasse in Gossau wurde wäh-rend acht Wochen ein Pilotprojekt zum Thema nachhaltige Geschwindigkeitssenkung durchgeführt. Beide Standorte befinden sich in der Nähe von Schulen, wo es besonders wichtig ist, dass sich Fahrzeuglenker an die Geschwindigkeitsvorgaben halten und auf-merksam fahren.

Kinder sagen «Danke» und «Langsam»
Im Gegensatz zu den sonst eingesetzten Anzeigetafeln, die den Autofahrern ihre Fahrge-schwindigkeit mitteilen, spricht das Dialog-Display den Fahrzeuglenker mit lachenden und winkenden Kindergesichtern emotional an. Ist das Auto mit korrekter Geschwin-digkeit unterwegs, belohnt das Dialog-Display zudem mit einem grün aufleuchtenden «Danke». Wird die Geschwindigkeitsvorgabe überschritten, leuchtet dem Autofahrer ein roter Schriftzug «Langsam» entgegen.

Test in drei Phasen
Laut Hersteller stellt sich beim Dialog-Display aufgrund der intelligenten Kommunika-tion mit den Lenkern kein Gewöhnungseffekt ein und könnte somit die Durchfahrge-schwindigkeit nachhaltig senken. Diese These wollten die Initianten in St. Gallen und Gossau überprüfen. In drei Testphasen von jeweils mindestens zwei Wochen wurden an den genannten Standorten alle Durchfahrtsgeschwindigkeiten aufgezeichnet. In der Phase vor und nach dem Einsatz des Dialog-Displays wurde lediglich – für die Autofahrer un-sichtbar – die Geschwindigkeit gemessen und aufgezeichnet. Während der mittleren drei Wochen kam dann das neue Dialog-Display aktiv zum Einsatz und klärte die Lenker über ihre Fahrweise auf.

Wirksamkeit erwiesen
Die Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich an der Lindenstrasse in St. Gallen während des Einsatzes des Dialog-Displays um über 5 km/h reduziert und danach auf einem knapp 2 km/h tieferen Niveau als davor eingependelt. Obwohl diese Veränderung als ge-ring betrachtet werden könnte, darf sie doch nicht unterschätzt werden. «Seit vielen Jah-ren setzen wir bei uns in der Stadt vier Geschwindigkeits-Anzeigetafeln mit vergleichba-rem Erfolg ein», bestätigt Felix Eisenring vom Verkehrs- und Unfalldienst der Stadtpo-lizei die gewonnen Werte. Im Weiteren weist Felix Eisenring darauf hin, dass nebst der Prävention auch die Repression notwendig sei.

Nur in Ergänzung von Anzeigetafeln und polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen könne die Verkehrssicherheit wirksam erhöht werden. Sepp Hutter, Chef Verkehrspolizei St. Gallen weiss: «Jede kleinste Reduktion kann sich positiv auf die Unfallfolgen auswirken.»

Deutlich grösser und erfreulicher ist die Wirksamkeit des Dialog-Displays, wenn man betrachtet, wie die Höchstgeschwindigkeit eingehalten wird: Die Prozentzahl der Fahr-zeuge mit korrekter Geschwindigkeit ist nicht nur in der aktiven Phase angestiegen, sondern blieb auch danach ohne Dialog-Display weiterhin höher, als vor dem Einsatz des Displays. Dieses Ergebnis zeigte sich sowohl am Standort «Andwilerstrasse Gos-sau» (80%/88%/82%), als auch am Standort «Lindenstrasse St. Gallen» (48%/75%/63%).
«Der TCS hat es sich zur Aufgabe gemacht für mehr Sicherheit im Strassenverkehr zu sorgen. Wie sich gezeigt hat, wäre das Dialog-Display ein geeignetes Mittel zur dauerhaften Geschwindigkeitssenkung», sagt Markus Berger, der Präsident der TCS Regio-nalgruppe St. Gallen und Umgebung.

Und Sepp Hutter ergänzt: «Ich könnte mir vor-stellen, dass das Dialog-Display in Ergänzung zu anderen Massnahmen wie zum Bei-spiel der Signalisation «Kinder» im Bereich von Schulen die höchste Wirkung zeigt.»

St.GallenSt.Gallen / 19.08.2009 - 15:44:03