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Der Thurgau hat die Nase vorne

TG. Die Trägerorganisationen der Thurgauer Energieinitiativen haben im Rathaus Weinfelden Inhalte und Ziele der lancierten Zwillings-Initiativen vorgestellt.

Die Frist der Unterschriftensammlung läuft bis Ende Januar 2010, dann sollen beide Initiativen mit je mindestens 4’000 Unterschriften eingereicht werden.
Vor einem interessierten Publikum gaben Fachleute aus dem Energiebereich einen Einblick in die aktuelle Energiepolitik und zeigten konkrete Lösungsansätze auf. Ziel der Initiative sei, das kantonale Förderprogramm zu sichern und auszubauen und dadurch Mit neu 20 bis 30 Millionen Franken jährlich könne der Kanton die notwendigen Anreize zu schaffen, die Energieeffizienz zu fördern und erneuerbaren Energien zum Durchbruch zu verhelfen, erläuterte Josef Gemperle, Präsident des Initiativkomitees.

Dass kaum jemand mehr mit einem dreissig Jahre alten Auto fahre, sei selbstredend, in einem fünfzigjährigen Haus zu wohnen, ohne je eine Sanierung vorgenommen zu haben, sei aber auch im Thurgau gang und gäbe, gab Stefan Mischler von den Energiefachleuten Thurgau EFT zu bedenken. Die Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Gebäudesanierungen seien riesig und das Vertrauen in den Nutzen steige mit dem technischen Fortschritt. Stolz berichtete Pierre Honegger, dass die prozentuale Dichte an Gebäuden mit dem Label MinergieP-eco im Thurgau schweizweit die höchste sei. Durch die laufende Kostenreduktion von Technologien und Materialien würden Sanierung und Neubau von Häusern erschwinglich, die dem Modell der 2000-Watt-Gesellschaft entsprächen: Verbrauch von 30 kWh pro m2. Dieses Ziel wurde durch Kurt Egger, Vize-Präsident von SIA Thurgau, im Detail ausgeführt.

Der Solarfachmann, Thomas Böhni, erläuterte die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Solarenergie, die im privaten wie gewerblichen Bereich auch wirtschaftlich interessant seien. Ergänzend dazu unterstrich Andreas Binswanger, Präsident des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft, die Rolle der landwirtschaftlichen Betriebe im Bereich der Produktion von erneuerbarerer Energie aus Biogas- und Fotovoltaikanlagen. Das Potential sei enorm und zudem werde die energetische Nutzung von Restholz unserer Wälder in regionalen Holzschnitzelheizungen und Blockkraftwerken echte Thurgauer Energie erzeugen!
Dass auch im Thurgau ein enormes Potential an Wärmeenergie in der Geothermie schlummere, führte Dr. Roland Wyss, Geologe, aus. Mit Erdsonden könne schon heute die Erdoberfläche „angekratzt werden“. Zukunftsprojekte, wie sie in St. Gallen oder Basel geplant sind, versprächen mit Tiefenbohrungen Erdwärme direkt nutzen zu können. Grosse Projekte seien im Thurgau jedoch noch keine geplant.

Simone Curau-Aepli, Präsidentin der CVP Frauen Thurgau konkretisierte im Anschluss an die Fachreferate das Vorgehen der Unterschriftensammlung. Sie motivierte die anwesenden Organisationen, Verbände und Privatpersonen, sich für die Initiative ins Zeug zu legen und mit Begeisterung bis Ende Januar 2010 aktiv zu sein, wenn die Frist zur Sammlung ablaufe. Sie ist überzeugt, dass die Thurgauer Bevölkerung bereits sensibilisiert sei und weitere Schritte vollziehen wolle. Es sei zu hoffen, dass andere Kantone es uns nachmachten!

ThurgauThurgau / 28.08.2009 - 08:56:19