• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Das Komitee sagt «Nein zur Lehrstelleninitiative»

St.Gallen.Am Freitag, den 28. August 2009 haben der Gewerbeverband des Kantons St.Gallen, die IHK St.Gallen-Appenzell sowie CVP, FDP und SVP den Abstimmungskampf gegen die als Lehrstelleninitiative betitelte Vorlage von Juso, SP und den Gewerkschaften eröffnet.

Die fünf Organisationen des überparteilichen Komitees gegen die Lehrstelleninitiative sind sich einig darüber, dass diese Vorlage absolut gewerbefeindlich ist und den dualen Bildungsweg, eine Erfolgsstory gerade im Kanton St.Gallen, erheblich beeinträchtigen  würde.

Alleine die Wirtschaft gewährleistet die Ausbildung
Es muss gemäss den fünf Organisationen auch in Zukunft so bleiben, dass alleine die Wirtschaft die optimale Sicherheit des Berufsnachwuchses gewährleisten kann und die Unternehmen aus Eigeninitiative Lehrstellen schaffen – so, wie dies bis anhin immer und sehr erfolgreich der Fall war (2009 fanden 93 Prozent der Schulabgänger eine Anschlusslösung Diese Lehrstellen sind wertvoller, da sie einem tatsächlichen Bedarf im Arbeitsmarkt entsprechen. Das Komitee sowie die Mehrheit des Kantonsrats (79:21 Stimmen) sind sich sicher: Bildung kann und darf nicht verordnet werden, sondern ist eine „Herzensangelegenheit“ der Wirtschaft.
Zwei der Folgen, welche bei einem „ja“ eintreten würden, wären: Betriebe würden keine Lehrlinge
mehr ausbilden, weil sie ohnehin schon in den Berufsbildungsfonds einzahlen müssten. Sie würden
sich also praktisch von ihrer „Pflicht“, Lehrlinge auszubilden, freikaufen. Ebenso würde das Verbundsystem mit dem Hauptpfeiler der dualen Berufsbildung empfindlich geschwächt. Dies würde über kurz oder lang im gesamten Kanton seine Spuren hinterlassen.

KMU dürfen nicht noch mehr geschröpft werden
KMU bilden das Rückgrat unserer Wirtschaft. Bereits jetzt sind die administrativen Aufgaben, welcher jeder kleine und mittlere Betrieb zu erledigen hat, immens: Durchschnittlich wird ein Tag der Woche für administrative Aufgaben benötigt. Es ist nicht zu verantworten, noch zusätzliche Steuern und Abgaben anzuordnen, welche ebenfalls einen enormen Zusatzaufwand in der Administration bedeuten. Umso weniger, als wir uns mitten in der Wirtschaftskrise befinden.
Die Kosten der Lehrstelleninitiative für die Wirtschaft würden ungefähr 14 Millionen Franken pro Jahr betragen. Geld, welches unseren Unternehmen in der denkbar ungünstigsten Zeit abgeknöpft werden soll.

Ähnliche Vorlage: Überwältigend abgeschmettert
Schliesslich sei hier noch auf eine ähnliche Vorlagen verwiesen: 1998 wurde von den Gewerkschaften die LIPA-Initiative eingereicht, welche über einen nationalen Ausbildungsfonds finanziert werden sollte. 2003 wurde die LIPA-Initiative mit 68,4 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt (Kanton St.Gallen: 75,4 Prozent Nein-Anteil). Der Kantonsrat stimmte am 3. Juni dieses Jahres mit 79 zu 21 Stimmen gegen die aktuelle Lehrstelleninitiative, weil er sie als das erkannte, was sie ist: Unnötig, unzweckmässig, kontraproduktiv.
Aus diesen Gründen verzichtete der St.Galler Kantonsrat auch mit 90 zu 3 Stimmen auf einen Gegenvorschlag.

Auch die Jungparteien sind gegen die Vorlage

Die Wirtschaft wie auch die bürgerlichen Parteien empfehlen deshalb den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, für sichere Lehrstellen und eine nicht noch mehr gebeutelte Wirtschaft ein „Nein“ in die Urne zu legen.
Auch die Junge CVP, die Junfreisinnigen sowie die Junge SVP haben erkannt, dass diese Initiative das Gegenteil von dem bewirkt, was sie zu suggerieren sucht. Diese drei Jungparteien lehnen deshalb die Vorlage ebenfalls entschieden ab.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 28.08.2009 - 13:19:42