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Das «Ereignis von Wasserauen»

Wasserauen. Die Appenzeller Bahnen haben auf das Ereignis von Wasserauen reagiert: Meldet «Meteo Schweiz» gefährliche Windspitzen, muss man sofort umsteigen.

Am Freitag, 19. Januar 2007, kam unweit des Bahnhofs Wasserauen der erste Wagen einer dreiteiligen Zugskomposition nach einer Sturmböe seitlich auf der Strasse zu liegen. Beim Unglück wurden glücklicherweise keine Personen ernsthaft zu verletzt, der Sachschaden belief sich jedoch auf einige Hunderttausend Franken.

Schuld ist der «Laseier-Rotor»
Die Windmessungen der 300 Meter entfernten Talstation der Ebenalpbahn erwiesen sich damals nicht als gravierend. So wurden Böen von 100 Kilometer pro Stunde nur einmal – eine Stunde vor dem Ereignis – gemessen. Einheimische Bewohner des Schwendetales wiesen sehr schnell auf den heimtückischen «Laseier-Rotor» hin, einem Phänomen, das in diesem engen Tal auftritt und sich nur in einem kleinen Bereich auswirkt.

Der «Laseier» ist ein Wind, der vom Waldgebiet unterhalb der Wand zur Alp Sigel den Namen gab. Deshalb auch, weil der in einem bestimmten Winkel wehende Westwind über die Ebenalp direkt an diese Wand prallt und sich dann gegen den Laseierwald hinunter bewegt. Damit beginnt der Rotor zu drehen und wird vom Westwind oben immer wieder am Drehen gehalten.

Windböen wurden unterschätzt
Obwohl der Laseier einigen Mitarbeitern als Begriff für eine heftige Windböe bekannt ist, hat niemand seine verheerende Kraft geahnt. Die Geschäftsleitung hat deshalb umgehend geeignete betriebliche Vorkehrungen getroffen und zudem vertiefte Abklärungen zusammen mit verschiedenen Fachleuten in die Wege geleitet.

«Meteo Schweiz»-Daten dienen als Warnsystem
Die verantwortlichen Fahrdienstleiter konsultieren nun täglich die Homepages von «Meteo Schweiz» und «meteomedia ag». «Meteo Schweiz» ist als offizielle Stelle für Unwetterwarnungen eine verlässliche Quelle und «meteomedia» liefert neben aktuellen Messdaten von Berg- und Talstation der Ebenalpbahn auch eine Viertages-Prognose mit Windspitzen. So kann besser entschieden werden wann wie gefahren werden kann.

Bei mittleren Winden verkehren die dreiteiligen Züge bis Weissbad. Dort müssen die Reisenden in einen einzelnen Triebwagen umsteigen. Das deutlich schwerere Fahrzeug ist stabiler im Wind. Dies kam seither bereits einige Male zur Anwendung. Bei starken Böen verkehren die Züge bis Schwende und wenden dort vorzeitig. Für Reisende ab Wasserauen besteht dann ein Ruftaxibetrieb.

Bald eigene Windmessstation
Um die Wettersituation im Schwendetal rechtzeitig und besser zu erkennen, werden wir in den nächsten Monaten eine eigene Windmessstation am Gleis montieren. Die so ermittelten Daten bilden eine weitere Entscheidungshilfe, damit überraschend auftretende Windveränderungen frühzeitig erfasst und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden können.


Weitere Artikel zu diesem Thema:
«Wir wollen kein Risiko eingehen», (31.01.2007)
– Bildergalerie: «Zugentgleisung in Wasserauen vom 19. Januar 2007», (19.01.2007)
«Entgleiste Zugkomposition: Es war der Wind», (19.01.2007)
«AB-Bahnkomposition entgleist», (19.01.2007)

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 05.04.2007 - 08:26:00