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Botellón auf der Blatterwiese

Zürich. Über tausend Personen folgten dem Aufruf im Internet zur Teilnahme an dem sogenannten Botellón und versammelten sich um 21.00 Uhr auf der Blatterwiese.

Die Stimmung auf der Blatterwiese war weitgehend friedlich. Mit zunehmendem Alkoholkonsum der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kam es nach 22.00 Uhr zu mehreren tätlichen Auseinandersetzungen, die Einsätze von Schutz & Rettung erforderten. Besonders negativ ist zu werten, dass rund sechs Tonnen Abfall, darunter auch viele Scherben, zurückgelassen wurden.

Trotz Rückzug des Aufrufs im Internet versammelten sich im Laufe des Abends schätzungsweise zweitausend Personen beim Chinagarten und nahmen am sogenannten Botellón teil. Aus Sicht der Stadtpolizei verlief der Abend dank erhöhtem Aufgebot und besonnenem Vorgehen weitgehend zufriedenstellend. Schutz & Rettung verzeichnete aber deutlich mehr Einsätze als an anderen vergleichbaren Anlässen.

Bis um zirka 22.15 Uhr, verlief die unbewilligte Veranstaltung bei geringem Personen- aufkommen ruhig. Mit zunehmendem Alkoholkonsum stieg die Aggressivität und führte zu mehreren tätlichen Auseinandersetzungen, welche diverse Einsätze von Schutz & Rettung erforderten. In zehn Fällen mussten Patienten mit unterschiedlichsten Verletzungen und Symptomen von Alkohol-/Drogenintoxikation in die umliegenden Spitäler eingeliefert werden. Zur Entlastung der Notfallstationen wurde an der Hohen Promenade die Patientensammelstelle (NUK) eingerichtet. Insgesamt wurden dort lediglich vier Personen (vier erwachsene Männer) durch das Pflegepersonal und Angehörige des Zivilschutzes betreut und überwacht.

Vereinzelt kam es auf der Blatterwiese leider auch zu Tätlichkeiten gegenüber den Rettungssanitätern. Mit Unterstützung der Polizei konnten diese bereits im Ansatz unterbunden werden. In einem Fall musste Gummischrot eingesetzt werden, um aggressive, mehrheitlich junge Leute, auf Distanz zu halten. Drei Schweizer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren wurden vorübergehend wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte und Verstoss gegen Sitte und Anstand festgenommen. Sie wurden nach den polizeilichen Befragungen wieder entlassen. Vier Personen, ein Minderjähriger und drei Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, wurden von der Polizei ins Rückführungszentrum gebracht.

Bei Tagesanbruch stellten die Mitarbeiter von Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) geschätzte sechs Tonnen Abfall fest. Störend ist insbesondere die Tatsache, dass die unzähligen zurückgelassenen Glasscherben eine vorübergehende Sperrung der Blatterwiese erfordern. Auch in den umliegenden Quartierstrassen waren beträchtliche Abfallmengen zu entsorgen. Es ist mit Kosten von mehreren 10’000 Franken zu rechnen.

Die gleichzeitig stattfindenden und sehr gut besuchten Veranstaltungen an der Langstrasse und im Niederdorf verliefen aus Sicht der Blaulichtorganisationen problemlos. Es waren insgesamt nur vier Einsätze durch die Ambulanz wegen leichteren Verletzungen nötig. Das Leichtathletik-Meeting im Stadion Letzigrund verlief ohne Zwischenfälle.


Statistik:
Aus den total 52 Sanitätseinsätzen resultierten 39 Spitaleinweisungen.
Von den 52 Einsätzen waren total 22 auf übermässigen Alkohol- oder Drogenkonsum zurückzuführen.
Von diesen 22 Behandlungen waren fünf Jugendliche unter 16 Jahren (2 männlich, 3 weiblich).
Zehn davon mussten in ein Spital überführt werden.
(An einem ?normalen? Freitagabend werden durchschnittlich 25 bis? 30 Sanitätseinsätze auf dem Gebiet der Stadt Zürich geleistet.)

Wohnsitz der 52 behandelten Personen:
Stadt Zürich 32 Pers.
Kanton Zürich 11 Pers.
Übrige Schweiz 5 Pers.
Unbekannt 4 Pers.

Stadt ZürichStadt Zürich / 30.08.2008 - 10:10:00